Während und nach dem Examen :) |
Den Sonntag verbrachten wir dann noch in Quito und trafen uns mit Kathrins ehemaliger Klassenkameradin Katja, die aktuell in Chile ihren weltwärts-Freiwilligendienst absolviert. Und stellt euch mal vor, was herauskam, als wir mit ihr in einem Café über ihr Projekt redeten? Katja wurde von "Cristo Vive" nach Chile entsendet - genau bei der Organistation hatte ich auch einen weltwärts-Platz angeboten bekommen! Wir wären also beinahe Kolleginnen geworden, wenn ich nicht zu bezev gewechselt wäre...wie klein die Welt doch irgendwie ist :D
Sonntag abends machten wir uns also dann mit dem Bus auf nach Coca - oder auch Puerto Francisco de Orellana - und kamen dort unerwartet früh um 3 Uhr morgens am Terminal an, da wir von einer falschen Reisezeit ausgegangen waren :D Also legten wir uns am Terminal noch 2 1/2 Stunden auf eine Bank schlafen, bis uns um halb 6 Uhr ein Sicherheitsmann aufweckte. Dieser weckte alle schlafenden Reisenden auf...möglicherweise, damit das Terminal nicht als Penner-Zufluchtsstätte aussieht :D!
Von Coca (Francisco de Orellana) ca. 300km nach Yasuní |
Boot, Museum und Riesen-Cuy mit Hanna, Kathrin und Lilo |
Ankunft in Sacha Nambi mit Zeltbeziehen |
Abends in der Comunidad wurde uns dann gezeigt, wie man das typische Gericht Maitu zubereitet: ein Fisch in Blatt eingewickelt und gedünstet, welcher nachher mit Yuca (ähnlich wie Kartoffel) serviert wird. Wo wir dann auch schon mal bei der Yuca waren, bereiteten wir auch gleich die Chicha de Yuca zu. Das ist ein alkoholisches Getränk, bei dem die gekochte Yuca zerstampft und anschließend gekaut und wieder in den Topf wird. Dadurch wird sie ganz fein gekaut und man erreicht die Basis für die alkoholische Gärung. Für uns Deutsche und übrigens auch die Ecuadorianer außerhalb des Dschungels erstmal gewöhnungsbedürftig, aber am nächsten Tag sollten wir das Resultat probieren und bewerten dürfen :D
Am nächsten Tag ging es wieder früh raus, aber diesmal zur Affeninsel. Diese Insel gehört einer anderen Comunidad, welche dort mal eine Affenfamilie ausgesetzt hat und, da Affen nicht schwimmen können, haben die nun die Insel bevölkert und man kann sie relativ leicht beobachten. Wir konnten ihnen beim Relaxen in den Baumkronen nach dem Frühstück zusehen und schossen fleißig Bilder. Durch die Schwüle und Mücken, wollten wir aber nicht zu lange auf der Insel bleiben :P Wir setzten also nach einer Stunde zum Dorf der Comunidad über, wo wir den Leuten etwas beim Alltag zusehen konnten und dafür ebenso interessiert beobachtet wurden :D Zum Mittagessen kehrten wir wieder die zwei Stunden mit dem Boot zurück - Entfernung in Ecuador wird irgendwie anders definiert! Zum Mittag gab es dann auch unsere Chicha verfeinert mit Maní - naja, ich glaube, dass unsere deutsche Spucke sich bei der Zubereitung nicht so gut gemacht hat :D Nachmittags stand dann ein Besuch bei der Comunidad gegenüber an mit einer Einführung in die Überlebensstrategien im Dschungel. Ich würde es mir aber nach wie vor nicht zutrauen, dort mutterseelenallein ums Überleben zu kämpfen ;D Zum Abschluss gab es Kunsthandwerk zu kaufen und es bot sich uns ein wunderschöner Regenbogen *-* Während des Abendessens durften wir ein paar Geschichten aus der Dschungel-Mythik lauschen. Echt sehr interessant, was die Menschen hier für Erklärungsansätze z. B. für Naturschauspiele haben und wie sich das dann mit dem weit verbreiteten Christentum mischt!
Am letzten richtigen Tag unserer Reise wollten wir nochmal zwei Comunidades besuchen. Die erste Comunidad lag wieder etwas mehr als zwei Stunden von uns am Tiputini-Fluss. Dort wurden wir mit einem traditionellen Tanz und Chicha begrüßt. Diese Chicha - ohne deutsche Spucke - schmeckte gleich viel besser ;) Anschließend gab es Patacones (frittierte Bananen) mit Guayusa, ein Tee aus den Blättern eines Amazonas-Baums - farblich vergleichbar mit Kaffee, geschmacklich wie Tee und leichte Droge. Bei den homöopathischen Mengen, die wir konsumierten, merkte man allerdings nichts. Der Zweck des Tees war der Schutz vor der Boa, der mächtigesten Schlange und Gott im Dschungel. Dann machten wir uns auf den Weg, die Plantagen der Comunidad zu erkunden und wir bekamen echt ein richtig schlechtes Gewissen, so viele Pflanzen abzuernten - die waren aber echt lecker!! Nachdem wir eine Kakao-Schote mitgenommen und dort zu Mittag gegessen hatten, ging es gestärkt zur letzten Gemeinde, welche eine Tonmine hat und daher Kunsthandwerk in dem Bereich betreibt. Wir stapften zu der Stelle, wo der Ton aus einem Bachbett herausgeholt wird, und ließen uns in die Handwerkskunst unterweisen. Auf dem Rückweg, schon in der Dämmerung, hielten wir auch noch bei der Comunidad Alta Florencia, welche unsere Urwald-Lodge betreibt. Zur Feier des letzten Abends gab es noch eine Kichwa-Stunde, damit wir wenigstens einen klitzekleinen Einblick in die örtliche Sprache bekamen. Anschließend verarbeiteten wir unseren mitgebrachten Kakao - ich hab jetzt selbsthergestellte Schokolade...von der Bohne bis zur Tafel...oder so ähnlich :D!
Dann war unsere Dschungel-Reise auch schon wieder zu Ende, denn am nächsten und letzten Tag fuhren wir den ganzen Tag den Napo wieder aufwärts nach Coca und dort trennten sich die Wege unserer Reisegruppe. Es war echt eine wunderbare Reise und ich konnte nochmal einen ganz anderen Teil Ecuadors kennenlernen :)!!
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