Mittwoch, 20. Mai 2015

Mein ecuadorianischer Geburtstag

Die Ecuadorianer haben ja eine ganz nette Art ihre Geburtstagskinder aufzuwecken :D! Das Geburtstagsständchen ist natürlich Pflicht, aber das wurde bei mir mit Topf-Percussion untermalt...dafür kam ich also gleich ruck-zuck aus dem Bett :D
Morgens hatte ich zum Glück frei und konnte meinen Geburtstag etwas genießen und ruhig angehen, denn mit 19 Jahren gehört man ja jetzt zu den Alten :D!!

Natürlich gab es zu meinem Geburtstag eine echte Leckerei zum Mittagessen: unsere berühmte Pizza aus der Pfanne - in Ermangelung eines Ofens :D Besonders hat mich außerdem ein Geschenk aus Deutschland gefreut - Danke, Nessi <3
Dann ging's ab in die Fundación zum Arbeiten, aber bei so einem lieben Team gab es nach getaner Arbeit einen Kaffee mit leckeren Sandwiches *-* Im Kreis meiner Arbeitskollegen meinen Geburtstag zu feiern, war echt schön, da ich meine Kollegen echt gern hab :)! Als keines Geschenk bekam ich dann Schokoladen :D Das hat mich gleich doppelt gefreut, da meine extra aus Deutschland mitgebrachten Schokoladen wahrscheinlich unsere Haushälterin mitgehen lassen hat :P
Abends kam dann noch Maribel mit zu mir nach Hause, wo wir einen weiteren Kaffee miteinander tranken und dazu gab es eine SACHER-TORTE *-*!!
Als Erinnerung an Ecuador schenkte mir Soraya wunderschöne, silberne Kolibri-Ohrringe, die einer von den Lazos anfertigt! Ich hatte also mal einen ganz anderen - eben ecuadorianischen - 19. Geburtstag im Kreise der Familie und mit vielen Leckereien :) Schade, dass nicht jeder Tag Geburtstag ist :D!!



Nationalpark El Cajas - ein wundervolles Nichts

Jetzt war ich schon drei Mal in Cajas und hab hier irgendwie immer noch kein Wort darüber fallen lassen - welch eine Schande :D!
Der Nationalpark El Cajas befindet sich circa ein Stunde von Cuenca Richtung Guayaquil und ist Páramo, also Ödland. Es gibt dort unzählige Lagunen und unterirdische Wasserkörper. Ein Großteil unseres tollen cuencanischen Wassers kommt von dort, denn in Cuenca kann man sehr wohl aus dem Hahn trinken ;)
El Cajas mit den Jugendlichen - Laguna Llaviuco
Das erste Mal war ich mit meiner Familie dort, das nächste Mal mit den Jugendlichen der Fundación im Rahmen eines Samstagsausflugs Ende April und das bisher letzte Mal mit Kathrin und Pedro am Tag vor meinem Geburtstag. Das war eine sehr interessante Tour, da wir mit dem Club Sangay unterwegs waren. Das ist eine Wandergruppe ähnlich wie der DAV (Deutscher Alpen-Verein). Während wir mit den Jugendlichen bei Regen nur etwa eine Stunde um eine Lagune fast herumgesprintet sind -  aufgrund des Wetters ;) -, war ich mit meinen Eltern drei und mit dem Club Sangay fünf Stunden unterwegs. Mit meinen Eltern nahmen wir einen beschriebenen Wanderweg und mit dem Club waren wir abseits der Wege unterwegs. Das war sehr interessant, darf man aber im Normalfall nicht machen.
Cajas ist nämlich ein sehr gefährliches Gebiet. Da es zwischen 3500m und 4500m hoch gelegen und sehr kühl und feucht ist, kann schnell Nebel aufziehen und bei so einer kargen Landschaft verliert man schnell die Orientation und die Höhe tut ihr übriges dazu, sodass dort schon viele Menschen sich verlaufen haben und erfroren sind. Das war's aber erstmal mit Horrorgeschichten :P! Dafür ist es da nämlich viel zu schön :D Ich kann euch nicht sagen, was genau mich so fasziniert, da es dort ja eigentlich nicht viel gibt, aber vielleicht ist es einfach dieses Nichts, diese Leere :D
Unterwegs mit Kathrin, Pedro und dem Club Sangay
Um nicht unvorbereitet loszulaufen, haben wir mit meinen Eltern damals das Informationszentrum besucht und auch gleich einen Canelazo (alkoholischer Fruchtsud) getrunken und Schokolade gekauft. Das soll alles gegen die Höhe helfen ;) Mit Kathrin und Pedro haben wir das gleich nochmal wiederholt :D Außerdem muss man sich natürlich warm anziehen, dafür wird man, wenn man Glück hat, mit einer Begegnung mit einem Lama beglückt ;)

Das erste Mal in Cajas mit meiner Familie
 Mit meiner Familie waren wir nach der Wanderung auch noch lecker Fisch essen, da es dort viele Forellen gibt. Durch das Schlemmen haben wir uns dann auch etwas verspätet und da es in Cajas schon gegen 17 Uhr dämmert und dann auch kaum noch Busse fahren - weitere Gefahr!! - sind wir zurück nach Cuenca auf der Ladefläche eines Pickups gefahren. Während Mama und Papa leicht erschrocken gewirkt haben, haben Leon und ich uns wirklich amüsiert :D
Es waren drei wunderbare Ausflüge und ich hoffe, dass ich es nochmal dorthin schaffe :)!!

Montag, 4. Mai 2015

Montañita - 365 Tage im Jahr Festivalfeeling

Nach unserer Cotopaxi-Tour ging es noch am gleichen Abend weiter an den Strand mit Ziel Montañita. Das ergab sich so, dass wir eigentlich geplant hatten, die ganze Woche am Strand zu verbringen, allerdings nicht zum Chillen, sondern um ein Lerncamp für unser bevorstehendes Spanisch-Examen am 23. Mai abzuhalten. Um auch möglichst wenig abgelenkt zu sein, zog es uns in die Region Esmeraldas nach Atacames. Nun kam es aber so, dass mich Soraya noch am Morgen, bevor wir zum Cotopaxi aufbrachen, auf dem Handy anrief und mir von einer Epidemie in Esmeraldas berichtete und uns dringend abriet, dorthin zu reisen. Wir wollten natürlich wissen, was es mit der Epidemie auf sich hat und trafen im Internet auf das Chikunguny-Fieber - eine Krankheit, die dem Dengue-Fieber ähnelt. Da wollten wir uns natürlich nicht unnötig in Gefahr bringen, also mussten wir unsere Pläne spontan umändern. Aber das ist ja in Ecuador kein Problem - Hotelreservierungen kennt man hier ja kaum ;)!
Da ich ebenfalls noch nicht in Montañita gewesen war, aber das Hippie-Dorf auf meiner (imaginären) Liste steht, war schnell eine Alternative gefunden. Also saßen Kathrin und ich am Dienstag Abend direkt nach der Cotopaxi-Besteigung schon wieder im Bus Richtung Guayaquil, wo wir umsteigen mussten. Am nächsten Morgen kamen wir dann schon um kurz vor 9 Uhr in Montañita an. Gleich am Eck, wo uns der Bus rausließ, gab es einen Bäcker und unser Frühstück war gesichert. Mit einem Schoko-Donut und Kaffee gestärkt, machten wir uns auf die Suche nach einem Hostal. Das Hostal kam aber viel mehr zu uns, als das wir es suchen mussten :D Wir wurden nämlich sofort von einem - wie sich später herrausstellte - Venezuelaner angesprochen, ob wir ein Hostal suchen würden. Der führte uns dann zu Ricky's Hostal, wo es neben einem Zimmer mit privatem Bad auch noch eine Gemeinschaftsküche gab. Trotzdem wollten wir erstmal nur unser Gepäck dort lassen und noch Preise vergleichen - wir waren nämlich auf Spartrip ;). Dann bot uns aber der Hostalverwalter gleich anstatt 10$ pro Nacht, das Zimmer für nur 7,50$ an. Bei dem Preis waren wir dabei :)
Wir erkundeten etwas das kleine Hippie-Dorf. Wirklich beeindruckend, was ein Surf-Hotspot alles für Leute anzieht! Überall sieht man Ausländer, wobei es neben ein paar Amerikanern eher andere Lateinamerikaner wie Venezuelaner oder Kolumbianer sind. Die nächsten Tage waren von einem täglichen Strandbesuch, Kochen in einer abenteuerlichen Küche und gaaaaaanz viel Lernen geprägt. Dafür dass Montañita auch der Ballermann Ecuadors genannt wird, hat sich das Dorf uns sehr ruhig und freundlich gezeigt. 
Das sollte sich aber bald ändern, denn mit dem 1. Mai-Feiertag kamen die Leute und auch die Hostal-Preise stiegen auf einmal von 7,50$ auf - durch unser Verhandlungsgeschick NUR - 12,50$ die Nacht. Letztendlich änderte das an unserer Routine aber auch nicht viel - die meiste Zeit des Tages saßen wir an unserem Tischen auf dem Terrassen-Flur vor dem Zimmer und paukten.
Am Freitag und Samstag Abend wollten wir dann das Nachtleben etwas kennenlernen und gingen dazu erst essen - am Freitag musste es Lasagne sein, denn Kathrin hatte nach einem Film so einen Heißhunger, der sie nicht mehr losließ :D Genießen konnte ich dieses kleine Stück heimatliches italienische Essen natürlich trotzdem, vor allem war das echt ein süßes italienisches Restaurant - man durfte sogar mit Kreide auf den Tischen zeichnen ;) So etwas gibt es auch nur in Montañita! Zum Nachtisch gönnten wir uns einen Nutella-Crêpe - nach 8 Monaten endlich mal wieder NUTELLA *-*!! Welch ein Genuss!
Das Nachtleben in Montañita war allerdings nicht so besonders überragend. Das Festivalfeeling in den Straßen war wesentlich schöner als jede Disco. So genossen wir am zweiten Ausgeh-Abend einen Cocktail auf der Straße und wurden eher von der Lust auf weiter Nutella-Crêpes aus dem Hostal getrieben als aufgrund des Fuatgehens.
Insgesamt verbrachten wir superschöne und trotz des Lernens entspannte 5 Tage in Montañita. Und falls jetzt noch jemand meint, das mit dem Lernen wäre nur vorgeschoben: ich hab in der Zeit ein ganzes Spanisch-Lehrbuch durchgearbeitet. In den ganzen 8 Monaten zuvor sind wir nur bis Kapitel 3 gekommen und ich hab dann die 10 voll gemacht ;) Und falls das Examen nichts wird, hatten wir immer noch eine schöne Zeit in Montañita :)