Sonntag, 28. September 2014

Quito calling!

Letztes Wochenende ging es für Kathrin und mich dann nach Quito :D!
Es war ein echt geniales Wochenende, vielleicht auch weil es so verrückt war!
Wir sind am Freitag um 22 Uhr in Cuenca mit dem Panamericana-Bus aufgebrochen. Haben also schon vor der Arbeit am Freitag unsere Taschen gepackt, damit wir am Abend keinen Stress mehr haben. Unsere Fahrt von eigentlich "nur" 442 km sollte 8 Stunden dauern. Hier in Ecuador ist Distanz etwas anderes! Wir chillten uns also in den Bus, um ausgeschlafen in Quito anzukommen. Das klappte auch ganz gut, nur dass es uns die ganze Nacht über an den Füßen zog...
Dafür waren wir dann um viertel vor 7 Uhr in Quito im Terminal und wurden von den Eltern der Familie Arregui abgeholt! Die haben uns dann durch die Berge Quitos zu ihnen nach Hause gefahren, wo die drei Mädels der Familie warteten. Die ganze Familie ist super nett und die Mädels haben Kathrin und mir gleich jeweils ein Zimmer zur Verfügung gestellt :)!! Mit Ausruhen war aber nicht viel, da wir zum Frühstücken bei einer weiteren Familie eingeladen waren. Also ging es wieder mit dem Auto von Cumbaya in ein anderes Tal Quitos, wo von zwei Angestellten auf einer langen Tafel das Frühstück gereicht wurde. Es war köstlich und vielfältig: Cangil (salziges Popcorn), Ceviche (kalte Suppe mit Meeresfrüchten), Müsli, Obst von ecuadorianischer Auswahl, Säfte und vieles mehr verführte unseren Gaumen *-*
Nach diesem opulenten Frühstück mussten wir uns natürlich bewegen! Also ging es rauf zum Templo de la Patria. Quito hat viele Berge, die auch wesentlich höher als die um Cuenca sind. Dort oben wurde in leuchtenden Bildern von der letzten Schlacht der Befreiungskriege bei Quito erzählt und der angelegte Garten bot einen wunderschönen Blick auf das Riesending mit Namen Stadt Quito! Das Wahrzeichen Quitos ist die Virgen de Quito, die auf einem Berg mitten in der Stadt thront. Also nix wie hin ;D!
Nachdem wir also nochmals auf die Stadt herab geblickt hatten, wollten wir uns das Treiben dort nun von Nahem ansehen. Wir begaben uns also wieder in den Stadtverkehr, der auf mehr oder weniger breiten Straßen durch die Stadt geleitet wird. Auf diesem Weg sahen wir auch die  Feria von Quito. Feria auf deutsch übersetzt bedeutet eigentlich nur Warenmesse, ist aber für die Verhältnisse hier wesentlich zu schlicht ausgedrückt. Vielmehr ist es eine Verrücktheit, die an ein oder zwei Tagen der Woche auf einem Marktgelände in verschiedenen Städten ausbricht. Alles, aber wirklich alles steht zum Verkauf: die exotischten Früchte, bunte Möbel, diverse Kleidungsstücke von traditionell bis modern...ALLES!!!
Und das haben wir nur aus dem Autofenster zu sehen bekommen, wartet ab, bis Kathrin und ich die Feria in Cuenca besuchen werden :D!
In der Innenstadt sind wir dann die Straße der sieben Kreuze entlang gelaufen, welche uns zum Plaza Grande führte, welcher vom Präsidentenpalast, der Kathedrale, dem Bischhofssitz sowie der Stadtverwaltung umstellt wird. Wenn man der Straße weiter folgt wie wir, kommt man zur Kirche La Compañía de Jesús (Gesellchaft Jesu). Diese Kirche muss man einfach gesehen haben!! Alles, aber wirklich alles ist mit Gold überzogen und die Außenfassade wurde von einem Bamberger gestaltet, das ist echt der Wahnsinn :D
Auf diesen Anblick gab es erstmal etwas für den Magen ;) Fritadas wurden uns als typisches Essen empfohlen und so stand auch prompt ein Teller dieser Art vor uns. Man kann sagen, dieses Essen war in der Tat würdig unser Hammerfrühstück zu deckeln!
Zum Einhalten der Mittagsruhe ging es jetzt aber erstmal wieder nach Hause. Die älteste Tochter Danni, Kathrins ehemalige Austauschpartnerin und mittlerweile Studentin in Berlin, machte sich für eine Hochzeitsparty fertig und auch wir verbrachten den Abend nicht ruhig auf der Couch. Uns zog es in die Calle Ronda, die erste Straße Quitos, die heute viele Restaurants, Bars und Kunsthandwerksläden beherbergt. Da man ja heute noch nicht genug gegessen hatte - das Abendessen fehlt ja noch ;D - ging es in eines der besagten Restaurants, wo wir eine heiße Schokolade mit Queso (ja, auf deutsch Käse) und dazu Empanadas de Viento verspeisten. Die Empanadas sind eigentlich auch mit Queso hergestellt, dieser ist aber ähnlich wie Mozarella, sodass man ihn ruhigen Gewissens mit Schokolade trinken und auf die Empanadas Zucker streuen kann...das schmeckt sogar ziemlich geil :D
Für den Samstag haben wir also den Saft aus dem Tag herausgholt, wie man hier sagt :D!! Der Sonntag wurde nicht weniger turbulent: Es gab ein gemeinsames Familienfrühstück und wir überreichten die mitgebrachten Gastgeschenke, die natürlich auch aus Haribo bestanden ;D Danach sind Danni und ihre Mutter mit uns zum Park El Ejido gefahren, wo jeden Sonntag ein Kunstmarkt stattfindet. Und diese Kunstwerke konnten sich echt sehen lassen! Zu gerne hätte ich mir eins mitgenommen, aber genau dies wäre auch zum großen Problem geworden :D Also schnell Ortswechsel zum Kunsthandwerksmarkt "El Mariscal", wo wir unsere Shoppingbedürfnisse frei ausleben konnten :) In meinen Einkaufstüten fanden sich nachher eine chillige Otavalo-Hose, eine kleine Lederhandtasche, eine Hirtentasche mit Ecuador-Aufdruck (ist hier kein Touristenteil!), ein Alpaka-Pulli, ein Tischläufer, den ich als Schal verwenden werde und ein Schachspiel Conquistadores gegen Indígenas anstatt Schwarz gegen Weiß :D! Außerdem hab ich auch das erste Mitbringsel für Freunde eingekauft, was und für wen bleibt eine Überraschung ;D Am Ende kann man sagen: Zum Glück haben wir unsere Rückfahrkarten schon im Voraus gekauft, ansonsten hätten wir auch noch das Geld dafür auf den Kopf gehauen, auch wenn uns die Einkäufe nicht teuer gekommen sind :)
Am Nachmittag, natürlich gab es wieder ein gutes Mittagessen zu Hause, haben wir uns dann noch ein Einkaufszentrum angeschaut und dort unser Verlangen nach Schokolade gestillt. Dann ging es aber auch wieder nach Hause, wo wir einen Film anguckten, damit Kathrin und ich schon mal entspannen konnten. Nach dem Abendessen - essen, essen, essen :D - ging es dann schon wieder ans Abschiednehmen! An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass wir unendlich dankbar für die Gastfreundschaft der Arreguis sind und mit ihnen ein wunderschönes Wochenende in Quito verbringen konnten :)!!
Wieder um 22 Uhr ging unser Bus im Terminal zurück nach Cuenca und wir konnten auf ein Wochenende in der Hauptstadt Quito zurückblicken, was kaum voller an Erlebnissen sein konnte, und eine Stadt, die sich mit den vielen westlichen Einflüssen so stark von Cuenca unterscheidet. Aber keine Busfahrt ohne Abenteuer :D! Wir froren diesmal zwar nicht mehr - lag vielleicht an unseren vielen Einkäufen - aber gegen Morgen wurden wir beim Blick auf die Uhr immer nervöser. Betty hatte uns für 8 Uhr in die Fundación zu einem Treffen bestellt. Wann kamen wir in Cuenca an?? Um halb 8 Uhr :D!! Also nur schnell Gepäck daheim abstellen, frisch machen und gleich ab an die Arbeit für 10 Stunden Treffen und Übersetzung. Danach brauchten wir nichts mehr...okai, vielleicht nen Kaffee :D
VLG aus Cuenca

Eure Laura



Freitag, 19. September 2014

Chefin versetzt uns an den Schreibtisch, dafür geht's übers Wochenende nach Quito!

Nachdem Kathrin und ich heute den ganzen Tag bis auf die Mitarbeit im Comedor am Schreibtisch mit Übersetzung verbracht haben, freu ich mich jetzt umso mehr, dass in gut einer Stunde unser Bus nach Quit0 geht!!
Wir werden in Quito Kathrins ehemalige Gastfamilie besuchen. Deren Tochter Danni studiert mittlerweile in Berlin und da das Semester ja bald wieder losgeht, hat es etwas gedrängt, dass wir uns auf nach Quito machen. Da haben Kathrin und sie einfach mal für ein Jahr Länder getauscht :D! Man kann es sich ja auch schwer machen mit dem Besuchen ;)
Hier nun ein kleiner Rückblick auf meine Woche: Am Montag stand auf einmal eine Frau im Comedor und wir dachten schon, dass es sich um eine Mutter der Familien im Projekt handelt, bis sich die Frau als Betty vorstellte. Endlich konnten wir unsere Chefin kennenlernen! Kathrin und ich dachten schon, dass wir ab jetzt klare Aufgaben und Arbeitszeiten haben, aber Pustekuchen :D Betty fehlt noch der Vertrag aus Deutschland, der unsere Arbeitszeiten regelt und solange der nicht da ist, gibt es auch noch keine Arbeitspläne :D Hach...so eine Situation erlebt man in Deutschland wohl eher weniger :D
Daraufhin waren wir uns etwas unsicher, wie es weiter geht, da wir ja eigentlich zuerst nur zur Mithilfe im Comedor bestellt waren und meistens freiwillig noch weiter mitgearbeitet haben, was aber nicht mit der Chefin abgeklärt war. So gab es am Montag nur eine Einführungsbesprechung mit Betty, wo wir uns nochmal Warnungen zur Sicherheit, auch gegenüber den ecuadorianischen Jungs und Co. anhören durften...die haben's anscheinend echt faustdick hinter den Ohren. Überall wird man vor ihnen gewarnt :D!
Dann hatten wir eine Stunde Zeit, genug um mal wieder eine Bäckerei zu überfallen!! Es gibt hier alle möglichen Arten von Brot, viel süßes, aber kaum Vollkorn bzw. das was sich integral nennt, kann es keinesfalls mit deutschem Brot aufnehmen :D Danach gab es ein Einführungstreffen für die ganze Familie der Fundación, was aus einer Begrüßung von Betty und ortstypischem Essen bestand. Wir hätten uns also den Gang zur Panadería sparen können :D!
Am Dienstag war Betty dann wieder nicht da, da sich ihr Sohn irgendwie an der Nase verletzt hatte. Also warten auf Mittwoch. Da gab's dann eine Teambesprechung der Erzieher, hier Educadoren genannt. Am vergangenen Freitag hatte Betty Soraya noch mitgegeben, dass wir unbedingt Spanischunterricht nehmen sollen, damit wir auch alle hier verstehen...da kannte sie uns und unsere Spanischkenntnisse noch gar nicht und da redete sie mit einer Geschwindigkeit auf uns ein, dass mir der Kopf qualmte :D
Gestern war sie dann wieder nicht da, also haben wir wieder mit den Kindern gearbeitet und an der Asamblea teilgenommen. Dort wurden die neuen Familien für das Jahr eingeteilt, welche dann unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

Heute saßen wir dann am Schreibtisch und so wird es am Montag dann wieder weitergehen :D
Mal gucken, wann wir dann endlich unseren Arbeitsplan haben. Die Educadoren haben uns auf jeden Fall schon öfter um Unterstützung gebeten :)!
Jetzt geht's aber erstmal los nach Quito!!
Bis bald und besitos!

Donnerstag, 11. September 2014

Überlebensstrategien...

Nun komme ich mal zu dem Punkt, den die meisten von euch interessieren könnte...Wie lebt es sich hier so :)? Ich denke nach 20 Tagen kann ich euch darüber schon einige Sachen erzählen...
Ich steh meistens so um 8 Uhr auf bzw. da klingelt der Wecker und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich dann nochmal ne Viertelstunde liegen bleib :D Dann gibt's Frühstück, mal mit mal ohne Soraya. Die jangelt grad zwischen Juan zur Schule bringen, Citas médicas (Arztbesuche) mit Mami, der Großmutter, oder sie kocht für Mami und dessen Bruder Jorge Mittagessen. Ich bin immer noch bei meiner heiß geliebten Marmelade geblieben, ich muss euch nur leider enttäuschen, es ist doch keine Tomaten-Marmelade von der Tomate de Árbol, sondern eine Guayaba-Marmelade... Das ist aber auch schwierig mit den Massen an Früchten hier, vor allem gibt es dann noch so ähnliche Namen wie Guanabana...
Dann hab ich bis um halb 11 Uhr Zeit, alles mögliche zu erledigen. Das sind dann so Sachen wie Bad putzen, Wäsche waschen, im Supermaxi einkaufen, mich mit Kathrin in der Stadt treffen, mit Freunden oder Familie skypen oder unzählige Whatsappnachrichten beantworten - mach ich natürlich gern ;)!
Um halb 11 Uhr nehm ich dann den roten Bus 100 zur Fundación. Die roten Busse sind mir sympathischer als die blauen, da von denen nämlich ein Liniennetz an der Bushaltestelle aushängt. Den Fahrplan der blauen Busse erfährt man entweder durch Mundpropaganda oder man sieht sich die Schilder in der Windschutzscheibe genauer an, auf denen die wichtigsten Haltestellen zur Orientierung stehen.
In der Fundación arbeite ich seit Dienstag und helfe von halb 12 bis 14 Uhr bei der Essensausgabe und danach bin ich zur Zeit bei den Chiquitos, den Kleinsten im Grundschulalter. Diese Woche haben wir ein Taller (Werkstatt) zur persönlichen Entwicklung gemacht, da ging's dann um gesundes Essen und dass man selbst die wichtigste Person im Leben ist :)! Es gibt einen Snack am Nachmittag und am Ende die Hora de dormir. Die "Schlafstunde" ist aber keine ganze Stunde und es schlafen auch nicht alle bzw. nur wenige :)
Donnerstags gibt's normalerweise die Asamblea, die mit einem gemeinsamen Lied begonnen wird. Diese Woche wurde sie auf Mittwoch vorverschoben, da die Großen heute nen Ausflug gemacht haben. Die neuen Regeln für dieses Jahr wurden vorgelesen und, wenn ich das richtig verstanden habe, haben meine Haare besonderen Schutz vor Kinderhänden durch eine Sonderklausel :D Außerdem wurde über den nächsten Ausflug und den Freitagsfilm abgestimmt.
Morgen geht's mit den Chicitos bzw. mit denen, die sich die Woche gut benommen haben, wie jede Woche nach Baños, dem Thermalschwimmbad in der Nähe von Cuenca. Mal gucken wie das wird :D
Abends komm ich dann so zwischen 17 und 18 Uhr von der Fundación nach Hause und kann mich dann schon fast wieder fertig machen für die Bailo Terapia, die um 19 Uhr im Park in der Nähe von Kathrins Haus stattfindet. Nach dem Tanzen und anschließendem gemeinsamen Stretching und Ratschen mit Kathrin wird geduscht und gegessen, was demnach dann erst so um 21 Uhr stattfindet. Wenn ich vor der Bailo Terapia essen würde, würde mir sonst mein leckeres Abendessen im Bauch herumtanzen ;) Meistens bleiben Soraya und ich dann noch länger am Tisch sitzen und unterhalten uns, sodass ich meist erst so um 24 Uhr ins Bett komme.

So sieht mein Tagesablauf zur Zeit aus. Das kann sich aber bald ändern, da Kathrin und ich zwar grad schon in der Fundación arbeiten, aber unsere Direktorin immer noch an der Küste ist aufgrund von Familienproblemen. Wenn Betty dann wahrscheinlich nächste Woche wieder da ist, bekommen wir unsere endgültigen Arbeitszeiten, was für einen bedeutet, dass er morgens und samstags mit den Jugendlichen arbeiten wird. Sehen wir mal, wie sich das noch ändert :)
Übrigens für die Klointeressierten: Die Klos sehen hier genauso aus, wie in Deutschland. Es kommt nur hin und wieder vor, dass daneben ein Mülleimer mit Deckel steht, in den man das Klopapier entsorgen soll, da der Wasserdruck nicht überall ausreichend ist. Bei mir daheim ist aber alles "stink" normal...obs stinkt, kommt ja auf meine Putzkünste drauf an :D

Montag, 8. September 2014

Sand zwischen den Zehen...

Holaaa amigos!!
Kathrin und ich sind wieder wohlauf nach Cuenca zurückgekehrt! Wir haben wunderschöne vier Tage an der Costa verbracht, natürlich nicht ohne Abenteuer ;) Wir sind am Donnerstag um 5 Uhr morgens mit dem Bus über Guayaquil nach Portoviejo gefahren. Hier gibt es nämlich ein äußerst gut ausgebautes Fernbus-System, dafür aber kein Eisenbahnnetz wie wir es in Deutschland kennen. Die Fahrt war sehr angenehm, da die Sitzreihen genug Abstand voneinander haben, dass man bei ganz zurückgestellter Rückenlehne seinen Hintermann immer noch nicht belästigen kann und auch für die Füße eine Vorrichtung vorhanden ist. So konnten wir in Ruhe weiterschlafen oder
die Anden im Morgengrauen bewundern, während wir in knappen vier Stunden von 2500 Höhenmeter auf Null kamen. In Portoviejo sind wir dann in einen anderen Bus nach Crucita umgestiegen. Dieser war aber wirklich anders :D! Wir hatten es mit einem Gefährt zu tun, das keinen deutschen TÜV überstehen würde, daher aber mit allerlei christlichen Motiven zugeklebt war nach dem Motto: Auch wenn der Wagen halb auseinander fällt, dann halte wenigstens Gott seine Hand drüber, dass alle gut ankommen.
Etwa um 14 Uhr in Crucita angekommen liefen wir erstmal den Malecón (Strandpromenade) ab und bestellten ein Almuerzo (Mittagessen) in einem Comedor (etwas einfacher als ein Restaurant). So etwas ist erschwinglich und sehr lecker, da man für etwa 3 $ eine Suppe mit ortstypischem Hauptgang bestehend aus Reis, Salat, angebratenen Bananen und Fisch und Saft bekommt. Wir bestellten Cola, bekamen dann aber eine pappsüße Inka Cola...tja :)
Kathrins und mein weiterer Plan bestand aus einem zusammengekritzelten Zettel, auf dem die schönsten Strände der Region Manabí und ein Hotelvorschlag vermerkt war. Den Hotelvorschlag konnten wir leider nicht wahrnehmen, da es hier tausend Pingüino-Stände (Langnese-Äquivalent) gibt und wir dann einfach im nächst größten die Eisfrau fragten, anstatt nach einem großem, weiß-haarigen Herren mit Glasauge zu suchen. Die Eisfrau empfahl uns dann das Hotel Huellas en la Arena und das war unser Glücksgriff!
Wir hatten eine familiäre Unterkunft, wo wir jeden Morgen das Frühstück aus Omlett, Obstsalat, Kaffee und Brot selbst zubereiteten und der einzige weitere Gast war ein Osteopath aus Cuenca, der uns in seinem Auto herumchauffierte :D So kamen wir am nächsten Tag in die Thunfisch-Metropole Manta, dessen wunderschönen Strand Playa de Murciélago (Fledermausstrand) und an den Playa Boca (Mündungsstrand), der die Mündung des Rio Portoviejo enthält und wo wir wieder ein äußerst leckeres Mittagessen unter Palmendach und Meerblick hatten. Tags drauf ging es nach San Jacinto und San Clemente, dann wurden wir "ausgesetzt" und schlugen uns mit den Kitsch-Bussen nach Canoa durch. Dort trafen wir das ecuadorianische Hippie-Dorf schlechthin an :) Alles, was man beispielsweise auf dem Tollwood erstehen kann, gab es dort in der chilligen Atmosphäre eines Surferdorfs. Der Strand war wie alle anderen zuvor gesehenen traumhaft schön, nur leider hatten wir an dem Tag kein Glück mit dem Wetter. So war es uns zum Baden zu windig, dafür wurde dann aber ausgiebig gebummelt ;)
Abends kamen wir wieder in Crucita an und gingen auf den gelungenen Strand-Kurztrip noch einen trinken. Am ersten Abend hatten wir uns schon an einem ortstypischen Mischgetränk aus Corona-Bier, Limon und Salz versucht, was aber gründlich fehlgeschlagen ist und in der Challenge "Trink das Glas aus!" endete, beide bestanden :D Dafür sollte es diesmal ein Cocktail zum Dank bei der Eisfrau sein!
Am nächsten Tag sollte es dann zurück Richtung Heimat gehen, was sich als echter Spießrutenlauf entpuppte. Unsere anvisierte Ankunftszeit war 19 Uhr in Cuenca, so dass wir um 11 Uhr Crucita verließen, nachdem wir uns vom Hotelbesitzer Julio und "Chauffeur" Fernando samt hoteleigenem Kleintierzoo bestehend aus drei Hunden, Hühnern und einem pflegebedürftigen Küken verabschiedet hatten. Um 12 Uhr kamen wir dann sogar früher als geplant in Portoviejo an. Dort nahm das Übel seinen Lauf: Da es Sonntag war hatte unser eigentliches Busunternehmen Reina del Camino erst bei der Fahrt um 16:15 Uhr wieder Plätze frei für uns zwei. So lange wollten wir aber nicht warten und machten uns auf die Suche nach Alternativen nach Guayaquil. Ein junger Mann wollte uns zu diesen Buslinien führen und empfahl uns einen Bus nach Santo Domingo. Wir wurden in den Bus verfrachtet und guckten dann auf die Karte, wo die Reise überhaupt hingeht...OMG, das war ja voll die falsche Richtung!! Santo Domingo liegt vielleicht zwei Stunden von Quito, aber zehn Stunden von Cuenca mit dem Bus entfernt...Als uns das auffiel, war es aber schon zu spät und wir im Bus unterwegs in die falsche Richtung! Die fünfstündige Fahrt war landschaftlich schon ansprechend aber wesentlich weniger bequem, als die eigentliche Fahrt nach Guayaquil. In Santo Domingo endlich angekommen suchten wir dann Verbindungen nach Cuenca...da hatte uns dieser junge Mann aber gewaltig übers Ohr gehauen...nach langem Suchen gab es gerade eine Firma, die Fahrten nach Cuenca anbot! Wir wollten den nächsten Bus um 19:30 Uhr nach Cuenca nehmen (immernoch drei Stunden Wartezeit!!), aber ratet mal...der war schon voll :D!
Also mussten wir den Bus um 21 Uhr nehmen, der zehn Stunden bis Cuenca brauchen würde und machten uns auf 4 1/2 Stunden Warten gefasst. Laut Reiseführer bot Santo Domingo auch nicht viel, was wir nach einem kleinen Rundgang auch so sahen. Außerdem fing es langsam das Dämmern an und nachts sollte man sich eigentlich nirgendwo in Lateinamerika außerhalb des Terminals bewegen. Also warteten wir im Büro des Busunternehmens auf die Abfahrt, während spanische Simpsons liefen und unsere Handys am Strom hingen.

Als es endlich so weit war, wurden wir kurzfristig noch in einen anderen Bus des Unternehmens umverfrachtet, da dieser direkt nach Cuenca fahren würde...erspart uns vielleicht etwas Zeit :)!
Dann ging die Fahrt durch die Anden los. Leider sah man nicht viel von der Landschaft, dafür aber viel vom ecuadorianischen Innensicherheitssystems: Wir wurden dreimal von der Polizei angehalten! Zweimal gingen sie mit einer Kamera durch den Bus und hielten sie jedem ins Gesicht und einmal mussten alle mitsamt Gepäck den Bus räumen. Kathrin witzelte nach dem ersten Mal noch, dass ich sie bei der nächsten Razzia wecken soll...danach war uns aber nicht mehr viel nach Lachen zumute.

Um 4 Uhr morgens kamen wir dann doch wesentlich früher als erwartet in Cuenca an und vielen erschöpft in unsere eigenen Betten. Kathrin hat Recht: Nach so einer Reise fühlt man sich noch mehr heimisch in Cuenca!

Donnerstag, 4. September 2014

Statt Arbeiten wird mal eben an den Strand gereist :) !

Leider hat das mit dem Arbeitsbeginn diese Woche noch nicht geklappt, da die Kinder erst seit heute in die Fundación kommen - wir also am Montag noch gar nichts zu tun gehabt hätten -  und die Direktorin Betty nicht vor Ort ist, um uns einzuweisen. Wenn sie nächste Woche hier ist, wird das Ganze konkreter ;)
Nun haben Kathrin und ich quasi eine Woche geschenkt bekommen und auf Sorayas Rat hin, haben wir spontan beschlossen zu verreisen. Wann anders werden wir wohl kaum so viel Zeit haben, eher nur ein Wochenende oder so, also lieber jetzt die Zeit nutzen und entlegenere Orte erkunden :)! Wir haben uns für die Costa entschieden und morgen bzw schon heute um 5 Uhr wollen wir mit dem Bus Cuenca Richtung Portoviejo verlassen und eine Strandrundreise machen! Ich bin mal sehr gespannt, wie wir das hinbekommen, da wir ja noch nicht mal eine Woche hier sind :D
Eins hab ich bei der Sache schon gelernt: Nachdem mir Kathrin und Soraya ausgeredet haben, mit meinem Tramper-Rucksack zu verreisen (es ist ja nur Strand nach dem Motto: Bikini und Handtuch langen für 4 Tage), hab ich mich so reduziert, dass mein ganzer Kram in meinen Burton-Rucksack passt...und das will was heißen für mich :D
Ich wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende! Macht euch keine Sorgen, wir werden jetzt erstmal kein Internet haben und bis dann :)

Eure Laura :)
PS: Ich wünsche den JBKlern einen guten Probenbeginn für das baldige Wertungsspiel und Konzert ;)!