Montag, 29. Dezember 2014

Zwischen den Jahren schon mal Karneval feiern :)

Nach Weihnachten ging es turbulent weiter...Am 27. Dezember trafen wir uns zum zweiten Mal mit Sorayas alten Freunden der Jugendgruppe "Lazos de Amistad" (heißt so viel wie Freundschaftsbänder). Wie auch beim letzten Mal war der Ecuadorbesuch eines Compas (Kurzform für Kamerade) der Anlass für die Reunión in Gualaceo, doch der Anlassgebende tauchte gar nicht auf :D
Das Treffen stand auch kurz vorher noch auf der Kippe, da wir erst zu einem anderen Compa auf sein Veranstaltungsgelände mit Hotel wollten und der dann doch eine andere Veranstaltung hatte. Zum Glück fand sich dann aber ein weiterer Compa, der so was ähnliches in Gualaceo hatte ;)
Also haben wir vormittags mit Tanya mit Juanito, Soraya mit Karin und ich mit dem Bus die einstündige Fahrt nach Gualaceo angetreten. Dort angekommen haben wir erstmal das weitläufige Gelände mit Fußballplatz, Pool und Whirlpool und Garten erkundet. Zum Glück wurde mir noch beim Verlassen des Hauses gesagt, dass ich mein Badezeug mitnehmen soll...also erstmal ins angenehme Wasser gesprungen. Pablo, der Compa, dessen Schwiegereltern das Ganze gehört, meinte zwar, dass der Pool nicht geheizt wäre, aber ich fand es mal ganz angenehm wieder in Wasser zu baden, was weniger warm als Körpertemperatur ist :D Also vergnügten wir uns eine Weile im Pool, bis der Rest eintrudelte - trotz erheblicher Verspätung waren wir dennoch unter den Ersten...Ecuador halt :D !

Wir aßen gemeinsam Mittag und um das leckere Essen nicht gleich auf den Rippen ins neue Jahr mitzunehmen, ging es auf den Platz Fußballspielen Jung und Alt gemeinsam. Denn hier in Ecuador nimmt man zu solchen Treffen nämlich seine ganze Familie mit...so kommt es, dass da bis zu 23-jährige Söhne auftauchen...in Deutschland undenkbar :)
Da ein anderes Mädchen in meinem Alter und ich aber die einzigsten Fußballdamen waren, landeten wir irgendwie im Tor und auch wenn ich aus Deutschland komme, ist mein Nachname nicht gleich Neuer :D Verloren haben wir aber dennoch nicht...ganz glücklich müssen wir aber auch nicht ausgesehen haben, denn nach kurzer Zeit gesellte sich Tanya und auf der anderen Seite Soraya zu uns ins Tor. Die sorgten dann für die entsprechende lautstarke Unterstützung :D
Als krönender Abschluss der Veranstaltung haben wir uns dann nach ecuadorianischer Karnevalstradition richtig nass gemacht ;) Soraya kannte keine Gnade mehr, nachdem man sie mit Bier bespritzt hatte, und so landeten alle im Pool und das bedeutete für die Erwachsenen ohne Badesachen :D
Absolut nass bedeutete das aber auch das Ende der Veranstaltung und wir hatten Glück, dass uns Pablo nach Hause fuhr und wir nicht den Bus nehmen mussten - wer weiß, ob der uns überhaupt mitgenommen hätte :P?
Die restlichen Tage vom scheidenden Jahr 2014 verbrachte ich relativ ruhig, Karin ging für die Silvesterfeier zu ihrem Vater und Soraya und ich bereiteten uns schon mal auf den bevorstehenden Jahresputz vor, besuchten die Oma usw. :)

Freitag, 26. Dezember 2014

Ecuadorianische Weihnachten mit dem dazugehörigen Weihnachtsstress :D

Unserer kleines Weihnachtsessen im Team
Hier kommt jetzt die von vielen schon erwartete Beschreibung meines ganz anderen, aber dennoch sehr schönen Weihnachtsfests.
Erstmal hab ich am 24. noch bis Mittag gearbeitet und nicht wie sonst schon Ferien gehabt. Wobei man das Ganze auch nicht wirklich arbeiten nennen kann, da die Kinder nur zum Essen in den Comedor gekommen sind und wir daher eine Art Weihnachtsfeier für das Team veranstaltet haben. Maribel hat wieder ihre Kochkünste ausgepackt und uns mit leckerem Ceviche (kalte Küstensuppe mit Meeresfrüchten) und süßem Fettgebäck verwöhnt. Danach haben sich alle mit ihren Weihnachtsgeschenkkörben verabschiedet, wobei Kathrin und ich eine traditionelle Bluse geschenkt bekommen haben (das finde ich ja wesentlich besser als einen Korb voll mit nützlichen Kochutensilien :D ).

Nachmittags bin ich dann noch zum Umzug des Niño Viajero geradelt. Nachdem ich morgens schon an den geschmückten bzw mit Tischdecken verhangenen Autos und Wagen vorbeigeradelt bin, die meinen Arbeitsweg verstopft haben, wollte ich mir das Spektakel natürlich ansehen. Die Parade geht mitten durch die Stadt am Parque Calderon vorbei - Verkehrschaos vorprogrammiert !! Denn wenn die Prozedur von morgens 10 bis nachmittags 16 Uhr angesetzt ist, aber um 15 Uhr sich manche Wagen immer noch keinen Zentimeter bewegt haben, kann man sich die Ausmaße des Umzuges etwa vorstellen. Ich hab dieses Riesenevent dann bei strahlendem Sonnenschein mit Frozen Moccachino einfach nur genießen dürfen :D.
Nacimiento (Krippe), volles Wohnzimmer, Kinder
bzw die, die sich dafür halten mit Niñito

Abends haben wir uns eigentlich um 20 Uhr mit der Großfamilie zur Messe treffen wollen...aber naja, da ist uns mal wieder die ecuadorianische Verspätung dazwischengekommen und das Hindernis, dass irgendwie alle Leute am Heilig Abend genau um Viertel nach acht ein Taxi brauchten :D Wir kamen dann doch noch "pünktlich" zum Evangelium in der Kirche an ;) Danach ging es zum Haus der Oma, wo nach und nach die anderen gut 50 teilnehmenden Familienmitglieder eintrudelten. Also erstmal alle begrüßen und unterhalten...Das ging dann bis Mitternacht, denn um Punkt 24 Uhr brachten die Jüngsten der Familie, vier Kinder bis maximal acht Jahre, den Niñito, das Jesuskind, mit Blumen und Kerzen herunter ins Wohnzimmer bzw Saal. Dort wurde das Jesuskindlein mit weihnachtlichem Gesang empfangen und danach haben sich alle zum Weihnachtsgruß umarmt, das kann bei 54 Leuten schon mal dauern :D Anschließend ging es rüber ins Haus des Bruders der Oma zum Essen...es gab Caldo de Pollo (Hühnersuppe) mit Tamales (ecuadorianische evtl sogar cuencanische Spezialität). Gegessen wurde in drei Räumen und in Schichten...wer kann schon so viele Leute auf einen Schlag sättigen ;) ? Danach wurde weiter Konversation betrieben bis wir um drei Uhr als ziemlich die Letzten die Veranstaltung beendeten.  
Das Rosero-Ereignis
Am 1. Weihnachtsfeiertag traf sich dann nochmal die ganze Familie und diesmal sogar fast alle 70 Angehörige zum Rosero trinken. Der Rosero ist eine spezielle Bowle, die aus Gualaceo kommt, wo auch der Familienursprung liegt. Derjenige, der dieses zwar wirklich leckere Getränk erfunden hat, hatte aber definitiv zu viel Zeit bzw Langeweile :D Soraya, meine Gastmutter, steuert diesen nämlich jedes Jahr zum Fest bei und wenn wir für zwölf Liter für zehn Personen schon sechs Stunden beschäftigt sind, dann kann man sich das Ganze jetzt mal für 70 Personen vorstellen :D Das Ganze wird dann letztendlich kantinenmäßig verteilt und mit einem trockenen Kuchen eingenommen, sodass nach einer Viertelstunde von der mehrstündigen Arbeit nichts mehr zu sehen ist außer schmutzige Gläser und leere Töpfe :D Wahrscheinlich deswegen ging die zweite Reunión auch nur bis um acht Uhr abends ;)
Heute am 2. Weihnachtsfeiertag ist die Sache mit Weihnachten eigentlich schon wieder rum. Manche Leute arbeiten auch schon wieder, da kein gesetzlicher Feiertag festgelegt ist. Wir hatten aber zum Glück noch frei, da wir ja letzten Sonntag den ganzen Tag an der Weihnachtsfeier für die Familien der Fundación gearbeitet haben :)

Jetzt geht es dann mit großen Schritten auf Silvester zu...mal gucken, was da dann ansteht um mein wunderbares Jahr 2014 auch gebührend zu verabschieden :D

Samstag, 22. November 2014

Ein Vierteljahr ist rum, also gibt's nen Bericht

Waaaaahnsinn!! Ich kann es kaum glauben! Genau heute ist ein Vierteljahr herum, dass ich meinen Fuß in diese für mich neue Welt gesetzt habe.
Daher gehört es auch dazu, als weltwärts-Freiwillige in einem Quartalsbericht eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Eigentlich war die Aufgabe ja nur zwei Seiten über die Eingewöhnungsphase und erste Eindrücke zu schreiben, aber bei mir ist es halt wie immer etwas mehr geworden :D
Ich will euch den Bericht natürlich nicht vorenthalten, daher könnt ihr euch hier mein kleines Zwischenresumee vor allem über meine Arbeit und Gastfamilie selbst durchlesen ;)

Viel Spaß bei der Lektüre und demnächst erwartet euch dann wieder ein etwas längerer Blogartikel ;)!

Hier geht's zum Bericht ;)

PS: Ich hoffe, meine JBKler hatten heute ein wunderbares Konzert voller Kontraste! Zumindest ist  bei mir bis jetzt über den großen Teich nur Gutes angekommen ;)

Montag, 3. November 2014

Familienglück

Nach schon über zwei Monaten hier möchte ich euch etwas über meine Gastfamilie und meinen Alltag hier erzählen! Ist ja nicht so, dass ich die ganze Zeit auf Reisen bin :D Der deutlich überwiegende Teil meines Aufenthaltes hier ist ja mein tägliches Arbeits- und Familienleben hier im wunderschönen Cuenca :D
Ich wohne - wie ich euch schon mal erzählt habe - im historischen Zentrum Cuencas (hier findet ihr eine Karte mit meinem Haus ;) ). Wir wohnen hier mit meiner Gastmutter, Gasttante und meinem Gastcousin, der eher wie mein Gastbruder ist, da der fast den ganzen Tag bei uns herumspringt :D
Mein ecuadorianisches Zuhause
(mein Zimmer ist das Fenster über dem Friseur)

Ich hab ein eigenes Zimmer, was zwar keine richtige Wand hat, da das nachträglich anstatt des Wohnzimmers eingerichtet wurde. Meine Holzwand ist aber schon mit Skiurlaub-Bildern, einer Ecuador-Karte und Zitaten von mir aufgehübscht worden ;) In meinem Zimmer steht natürlich mein Bett, was sogar etwas größer als das daheim ist, ein Wäschekorb, der auch gleichzeitig als Nachttisch genutzt wird, ein Schreibtisch und ein Regal. Der Schreibtisch ist eigentlich die ganze Zeit von meinem Laptop und meinen Spanisch-Hausaufgaben belegt. An der Ordentlichkeitssituation hat sich also im Vergleich zu daheim nichts geändert :D Außerdem hat noch Marias Fotokalender einen festen Platz, der mich an unsere verrückte Zeit in Amsterdam, Hamburg und nach dem Abi erinnert, aber mir leider auch immer wieder zeigt, wie schnell die Zeit vergeht und wie schnell wieder umgeblättert wird. Mein Regal ist auch nicht gerade groß, aber - fragt mich nicht wie - ich habe alle meine Kleidungsstücke und anderen Kram u.a. meine Querflötennoten untergebracht. Meine Querflöte hat sich währenddessen auf meinem Koffer breitgemacht, der als praktischer Aufbewahrungsschrank z.B. für die mitgebrachten Medikamente mit einer Zimmerpflanze auch noch den Weg in mein Zimmer gefunden hat :D Das war denn schon alles...ein Studentenwohnheim wird also keine riesige Umstellung werden ;)
Unsere Wohnung hat dann noch eine große Küche - natürlich, wie sollte es anders sein - der Gemeinschaftsraum und Treffpunkt mit Wohnzimmer für alle. Neben meinem Zimmer ist das Zimmer meiner Gastmutter mit Fernseher. Hier ist es nämlich äußerst untypisch den Fernseher im Wohnzimmer zu haben. Meistens hat man einen seperaten Fernsehraum oder wie bei uns das Gerät in einem Zimmer untergebracht. Dann gibt es da noch Karins Zimmer mit Bad, was eigentlich nur hin und wieder am Wochenende von ihr oder jetzt schon zum zweiten Mal von Gästen bewohnt wird. Soraya und ich teilen uns das andere Bad. Apropos Bad...nach über einem Monat hat man mir dann doch mal gesagt, dass unser Bad kein normales bzw für hier ja schon ist, sprich: das Klopapier kommt in einen Eimer neben das Klo und wird nicht heruntergespült...der Wasserdruck ist zu niedrig.
Das ist unsere Wohnung im ersten Stock :)! Nebenan befindet sich Tanyas und Juans Wohnung, also die der Tante. Im Erdgeschoss befindet sich dann neben der Garage, die eigentlich nie genutzt wird, wir haben ja kein Auto, ein noch nicht fertig gestelltes Zimmer evtl. zum Vermieten oder für andere Familienmitglieder. Die "Dachterrasse" habt ihr ja schon im ALS-Icebucketchallenge-Video gesehen. Eigentlich ist das auch keine Dachterrasse sondern der Platz für die dritte geplante Wohnung. Die wird aber erst gebaut, wenn der Kredit der anderen beiden gedeckt ist, also vorraussichtlich nicht in diesem Jahr. Währenddessen ist das Maffis Spielplatz - das ist die Hündin von Tanya - und wir waschen und trocknen unsere Wäsche dort.
Das zum Thema Haus :D
Jetzt geht's zum sentimentaleren Teil über: meiner Gastfamilie :)
Ich muss echt sagen, dass ich ein Wahnsinnsglück mit meiner Familie habe! Ich fühle mich pudelwohl! Ihr braucht euch also keine Sorgen um mich machen ;)

Meine Gastmutter Soraya bekocht mich immer köstlich mit zur Zeit überwiegend typischen Gerichten, da sie gleichzeitig auch ihre Mutter und deren Bruder verpflegt und die absolute Reisesser sind. Aber an den Reis hab ich mich mittlerweile gewöhnt. Es bleibt einem ja kaum etwas anderes übrig, wenn man mittags in der Fundación und abends daheim Reis zu essen bekommt :D
Dieses Wochenende habe ich mir von Soraya das Stricken (wieder) beibringen lassen und mein Loopschal ist schon fast fertig :)
Juanito - also eigentlich Juan, aber hier wird alles mit -ito/-ita verniedlicht :D - ist mein kleiner etwas aufgedrehter neunjähriger Bruder. Zusammen gucken wir manchmal Filme an oder machen meistens Schmarrn zusammen :) Manchen ist er ja schon bekannt, nachdem er letzte Woche mein Handy gesperrt hatte, aber jetzt ist ja alles wieder in Ordnung :)
Taubenfütterung
Meine Gastschwester Karin besucht uns ja zur Zeit wieder eher weniger bzw verpassen wir uns auch oft. Karin war jetzt schon zweimal bei uns, als ich unterwegs in Baños oder Quito war :D Wenn sie aber dann da ist, haben wir auch immer viel Spaß zusammen. Ein besonderes Erlebnis war z.B. das Taubenfüttern auf dem Plaza de las Palomas (Platz der Tauben). Meine Mama bezeichnet Tauben immer als fliegende Ratten und Ratten kann sie erst recht nicht leiden...anscheinend färbt das ab...denn ich konnte mich kaum beherrschen, wenn eine Taube sich meiner Hand näherte, das sorgte für viel Spaß, während Karin ja fast anfing mit den Tauben zu kuscheln :D
Tanya, meine Gasttante ist auch ein echter Engel! Dieses Wochenende war Soraya fast die ganze Zeit bei meiner Gastoma und ich war so mit Skypen beschäftigt, dann hat sie mir einfach Mittagessen mitgekocht und rübergebracht :)

Meine Gastoma ist auch total lieb. Wenn ich sonntags daheim bin, komme ich immer mit die Oma besuchen :)
Dann gibt es noch die andere Tante Maribel, die in der Fundación als Psychologin arbeitet, also die Verbindung darstellt. Maribel hat letztens die ganze Familie mit Nogiches und mit Mango-Saft versorgt :D Nogiches sind ihre selbst kreierten Pralinen mit Nogal-Nussstücken, das ist eine typische Nuss der Gegend um Cuenca. Hat ein bisschen Ähnlichkeit mit einer Walnuss, nur ist sie ganz schwarz und muss mit Steinen geschlagen werden, da sie so hart ist.
Mit ihrem blinden Mann Fausto, auch sehr freundlich und an Deutschland interessiert, haben sie den 21-jährigen Sebastián, auch Juan-Se oder Sebas genannt.
Und damit geht's fließend zu Familienfeiern über :D Juan-Se hatte nämlich ziemlich am Anfang meines Aufenthalts hier seinen 21. Geburtstag. In Deutschland würden die meisten wahrscheinlich mehr oder weniger groß mit Freunden feiern. Hier in Ecuador wird die ganze Familie zum Fest eingeladen. Das sind also Großeltern, alle Tanten und Onkel inklusive Familie. Wir waren also locker so 20 Personen, die dann alle von Maribel zu Mittag bekocht wurden. Man unterhielt sich und irgendwann am Nachmittag gingen wir Jugendlichen dann hoch auf den Dachboden um Karten und Monopoly zu spielen. Zu Abend wurde dann Kaffee mit Sandwiches zusammen gegessen und richtig zu Ende war die Feier erst zwischen 10 und 12 Uhr nachts :).
Maribels Geburtstag ein paar Tage später wurde dann etwas kleiner gefeiert, da die Oma schon genug mit dem herumkutschieren an Juan-Ses Geburtstag belastet worden war. Also trafen wir uns nur im Haus der Oma mit den drei Schwestern und Familien zum gemütlichen Kaffeetrinken und Unterhalten.
Vor etwa vier Wochen war dann diese Gruppe bei einem anderen Familienteil eingeladen und Soraya wurde gebeten Rosero zum Trinken mitzubringen. Ich erklärte mich dazu bereit, ihr bei der Zubereitung zu helfen. Da wusste ich aber nicht auf was ich mich einließ :D Wir waren bestimmt eine Stunde auf dem Markt unterwegs um die sieben Früchte und den weißen Mais einzukaufen, letztendlich konnten wir eine der Früchte nicht finden, also musste darauf verzichtet werden und danach kochten wir sechs Stunden, den ganzen Abend, an dem Rosero...!! Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, diese Art Früchtebowle war echt köstlich und wir hatten gleich 12 Liter davon! An Weihnachten dürfen wir aber auch wieder kochen und dann gleich an die 70 Liter :O.
Es wird hier also viel mit der Familie erlebt und auch bei einem Wiedersehenstreffen der ehemaligen Jugendgruppe von Soraya haben die alle ihre Familie, also zum Teil 21/24-jährige Söhne mitgenommen.
Als ich auch letztens mit Soraya gesprochen habe, hat sie mir zu dem Thema erzählt, dass man hier auch  zuerst seine Geschwister in schwierigen Lebenslagen konsultiert und erst anschließend die engen Freunde. Das ist ja in Deutschland ziemlich anders, zumindest wie ich das bis jetzt so miterlebt hab.
Das war jetzt erstmal einiges zu meiner Familie, damit ihr euch das etwas vorstellen könnt :)!
Besitos nach Deutschland :)!


Soraya, Karin und ich beim Schmarrnmachen

Dienstag, 28. Oktober 2014

weltwärts-Tag in Quito - 120 weltwärts-Freiwillige auf einem Haufen

Unsere zweite Reise nach Quito galt dem weltwärts-Tag. Das bedeutet, dass sich für zwei Tage etwa 120 deutsche weltwärts-Freiwillige im Casa Maria Auxiliadora trafen, um gemeinsam etwas mehr über Ecuador zu erfahren und ein Netzwerk aufzubauen.
Wir kamen dort an und waren erstmal überwältigt von so vielen Freiwilligen :D!! Es gab ein Workshop-Programm, in welches man sich einschreiben sollte. Ich nahm an einem Kochworkshop mit Kathrin teil, wobei es letztendlich eher eine Vorführung war. Das Endprodukt - Quimbolito - war aber echt sehr lecker *-*
Weiter ging's mit einem Foto-Kurs, den ich ohne Kathrin machte. Zuerst bastelten wir eine Dunkelkamera und danach erschlossen wir uns damit die verschiedenen Funktionen unseres Fotoapparats. Da kam ich mir mit meiner Kompaktkamera neben den ganzen Spiegelreflex etwas klein vor :D Aber auch mit meiner Kamera konnte ich alle Übungen machen und sehr viel Neues erfahren!
Anschließend kam hoher Besuch: der deutsche Botschafter mit seiner Frau. Er erzählte uns etwas über Ecuador und war auch für Fragen offen. Sehr sympathisch!
Da wir jetzt schon mal auf dem "deutschen Trip" waren ging es zum Abendessen ins Colegio Alemán, die deutsche Schule in Quito. Mei, war das Essen dort lecker! Und danach konnten wir uns im Colegio umsehen und eine Band aus Quito trat auf und spielte mit präkolumbianischen Instrumenten (also aus der Zeit vor der Entdeckung Amerikas durch Columbus) - eine gute Mischung!
Dann gings wieder zurück, denn für den nächsten Tag standen zwei weitere Workshops an. Ich belegte "Ein Deutscher entdeckt Ecuador mit seinen Bergen". Der Workshop ging zwar eher über Ecuador allgemein, als wie ich dachte, vor allem über die Berge, aber er war trotzdem schön :)
Den letzten Workshop hab ich dann wieder mit Kathrin gemeinsam gemacht. Da ging es um den Nationalpark Yasuní. Jetzt kenn ich mich da wenigstens auch etwas aus. Denn das war das Thema mit dem Ecuador international in den Medien war :D Am Ende stellte die Leiterin Fredericke auch noch eine Reisemöglichkeit nach Yasuní vor. Hat sich interessant angehört. Mal gucken, wann da das Angebot zugeschickt wird :)
Da wir uns aber von den anderen Freiwilligen mittags noch nicht trennen wollten, verabredeten wir uns für abends am Plaza Foch. Da hatte ich dann echt das Gefühl, dass die ganze Ausgeh-Zone Quitos von Deutschen überschwemmt wurde :D

Am Sonntag, unserem erstmal letzten Tag in Quito sind wir dann noch gemeinsam mit Arreguis zur Mitad del Mundo gefahren. Jetzt war ich direkt am Äquator!
Der weltwärts-Tag war echt schön: Es hat sich gelohnt, dafür extra nach Quito zu fahren! Und ich hab das Gefühl, dass das Treffen mir geholfen hat, Ecuador nochmal etwas besser kennenzulernen, um sich leichter zu integrieren. Außerdem war es schön auch andere Freiwillige in Ecuador kennenzulernen!

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Baños, ein Ort zum Verrücktwerden...oder schon sein :D!?

Am Freitag, 10. Oktober hatten wir dann auch einen Feiertag, eine Woche nach Deutschland :)! Bei uns wird hier eigentlich am 9. Oktober die Unabhängigkeit von Guayaquil gefeiert. Hier ist man aber aufgrund fehlender Brückentage dazu übergegangen, die Feiertage zu entsprechend langen Wochenenden zu verschieben :D Das kam uns natürlich zu gute und wir planten äußerst spontan - also am Donnerstagabend nach der Arbeit :D - unsere Reise von Freitag bis Sonntag nach Baños.
Die Planung war ein hin und her! Aufgrund des Feiertags wollten wir schon im voraus ein Hotel reservieren, was ansonsten nicht nötig ist. Also Telefon in die Hand und Finger wund wählen...denn wir hatten echt Pech und haben kein passendes Hostel finden können, was uns aufnehmen wollte. Also Planänderung: Wir würden in Ambato, wo wir eine Stunde von Baños entfernt umsteigen müssten, ein Hostel anfragen und falls wir dann vor Ort wirklich nichts finden sollten eben wieder zurück kommen und in Ambato bleiben. Wir verabschiedeten uns, damit jeder packen konnte und Kathrin wollte nochmal Hostels anrufen, während ich mich um einen Bus kümmern wollte.
Da lauerte das nächste Problem. Die Busunternehmen hatten entweder keine Plätze mehr oder gingen schon gar nicht mehr ans Telefon...super! Fast hätten wir unseren Plan umgeschmissen, da fanden Soraya und ich noch eine Verbindung mit Kontingente! Also schnell um kurz vor 22 Uhr hin zum Terminal und Tickets kaufen! Mit schnell war aber dann nichts...fast eine Stunde bangte ich in der Warteschlange um unsere Plätze im Bus um 3:20 Uhr nach Quito. Soraya "pöbelte" schon die Angestellte an wegen der unverschämt langen Wartezeit. Am Ende hat es dann aber noch geklappt, sodass ich den Rest der Nacht damit verbrachte das Nötigste - endlich mal sein Einsatz - in den Tramperrucksack zu stopfen :)
Die Fahrt nach Ba
ños verlief dann ohne große Besonderheiten und wider erwarten haben wir gleich beim Hauptplatz ein passendes Hostel gefunden. Glücklich über diese positive Wendung stürzten wir uns gleich ins nächste Abenteuer: am Nachmittag sollte es zum Canyoning für uns beide gehen :) Das bedeutet auf deutsch: Man zwängt sich in einen Neoprenanzug und ausgestattet mit Chucks-ähnlichen Schuhen, Helm und Sicherheitsgurt stürzt man sich verschieden hohe Wasserfälle herunter...okai...man läuft langsam abgeseilt herunter ;) Nur den letzten der vier Wasserfälle sind wir mehr oder weniger heruntergesprungen...und zwar gleich 45 m :D!
Das Ganze war echt superlustig und auch nur wenig kalt :) Danach gab es ja auch leckeren Tee und salziges Popcorn, nennt sich Cangil. Das mag ich mittlerweile ziemlich gerne *-* Unsere Gruppe bestand aus fünf Leuten aus Loja, die dort in einem Englisch-Sprachzentrum arbeiten, zwei ausgewanderten Spaniern jetzt aus Quito, uns und den zwei Führern. Man glaubt es kaum, aber während manche Leute hier nicht mal wissen, dass man in Deutschland deutsch spricht - okay, wir sind ja auch nicht besser, manche vermuten Ecuador in Afrika - konnte einer der Führer deutsch aufgrund eines dreimonatigen Aufenthalts in meiner Heimat und einer der Lojaner hat gleich ein ganzes Jahr in Osnabrück sozial gearbeitet... Die Ecuadorianer sind zum Teil echt international :D!
Nach dem letzten Sprung vom Wasserfall war dann auch mehr oder weniger klar, dass wir uns am nächsten Tag an Puenting wagen würden. Am Abend versuchten wir uns noch etwas Mut anzutrinken... eigentlich war das nicht nötig, wir wollten nur das bekannte Nachtleben von Ba
ños austesten ;) Bei der Gelegenheit trafen wir die Lojaner nochmal wieder und lernten den anderen Teil der Gruppe auch noch kennen: Praktikanten aus England!
Die trafen wir am nächsten Tag auf der Brücke dann gleich wieder :D Aufgrund von Regen verzögerte sich der Sprung etwas, aber irgendwann war es dann so weit :O Das Gefühl ist aber echt der Wahnsinn :D Man steht auf einer Plattform über einem reißenden Fluss, dazwischen 300 m nichts! Einer vom Personal zählt von drei runter, dann springt man mit ausgestreckten Armen ab und fällt, fällt, fällt bis das Seil ganz gedehnt ist und man anschließend unter der Brücke pendelt. Video seht ihr unten ;)
Nach diesem Adrenalin-Kick boten uns die Leute vom Sprachzentrum an, sie in ihrem gemieteten Bus nach Puyo im Dschungel zu begleiten. Gerne wären wir mitgefahren, denn schon Ba
ños als "Tor zum Oriente" (wird hier in Ecuador als Dschungel verstanden) hat uns von der Flora und Fauna begeistert. Die andern wollten aber über Nacht im Bus schlafen, während wir ja unser Hostel in Baños hatten. Also wurde unser Puyo-Ausflug vertagt. Den freien Nachmittag nutzten wir dann also für eine Stadterkundung und wurden Zeugen einer Taufe in der örtlichen Kirche :) Abends stand dann obligatorisch der Besuch der Bäder an, schließlich ist dieses Wasser heilig für die dortige Bevölkerung. Das liegt daran, dass es erhitztes Thermalwasser vom Vulkan Tungurhaua ist, der über Baños wacht. Dieser war leider während unseres gesamten Aufenthalts in Wolken gehüllt. Als wir dann in die Becken abtauchen wollten, traf uns beinahe der Schlag! Das Wasser ist nicht nur warm, sondern fast siedend heiß!! Das erklärt auch die kalten Becken nebendran ;) Mir als Sauna-Fan hat das natürlich total gefallen und, wenn mich demnächst die Saunafreude packt, reise ich einfach wieder nach Baños :P
Zum krönenden Abschluss des Abends ging es nochmal zum Feiern und zum ersten Mal machte ich die Bekanntschaft mit Latinos in der Disco. Ich muss aber sagen, dass mir die Latinos ziemlich aufdringlich erscheinen, während man von Deutschland dagegen ja eher zurückhaltende Jungs gewohnt ist. Aber auch das erweitert meinen Erfahrungsschatz zumindest um ein paar Salsaschritte, denn wir haben wirklich nur getanzt ;D!!
An unserem letzten Tag genossen wir nochmal die angenehme Atmosphäre in Baños umrahmt von den satt grünen Berg- und Vulkanhängen mit einigen Wasserfällen und den bunten Blumen überall in der Stadt. Die Rückfahrt klappte dann auch super, sodass diese Reise eindeutig Lust auf mehr vom Oriente macht!
Besitos!!




PS: Das Video von unserer ALS-Icebucketchallenge findet ihr jetzt auch unterhalb des Eintrags "Fortsetzung folgt..." ;)!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Arztgeschichten

In den letzten paar Wochen bin ich gleich dreimal mit dem Thema Arzt in Berührung gekommen!
Los ging es damit, dass ich am Mittwoch nach unserem Quito-Trip eine Zusage für einen Medizinstudienplatz in Regensburg bekommen hab :D! Das war ziemlich genial! Jetzt hab ich schon einen groben Plan für nach dem Jahr und werde wirklich in REGENSBURG MEDIZIN studieren!! In meiner Wunschstadt mein Wunschstudium *-*! Da ich mit einer Zulassung schon für dieses Semester nicht gerechnet hab, hab ich mich natürlich mindestens doppelt gefreut! Meine Großeltern haben dann das Glück gehabt, beim Skypen davon als erste zu erfahren. Danach wurde die frohe Botschaft auch Soraya überbracht und so ist sie gleich zweimal ausgeflippt: Zuerst hat sie sich total gefreut meine Oma und meinen Opa kennenzulernen, auch wenn Kommunikation nur mit Händen und Füßen oder Dolmetscher möglich ist und dann über meinen Studienplatz :D
 Zur Feier des Tages wurde dann mit dem Küchenrotwein aus dem Tetrapak angestoßen :D Wie es sich für spontane Glücksmomente gehört :)

Die zweite Begegnung war dann weniger erfreulich. Ich hatte in der Woche nach Quito bei und nach der Arbeit Verspannungen, die auch mit zwei Kirschkernkissen und Massage von Soraya nicht weichen wollten. Dazu kam, dass ich mich etwas fiebrig fühlte... Ich dachte mir nichts groß dabei und wollte mich einfach nur übers Wochenende schonen. Schonen musste ich mich dann auch mehr oder weniger, da ich einen dicken, roten Knöchel hatte, der beim Laufen weh tat - möglicherweise aufgrund eines Stichs von einer Spinne. Nachdem auch mit eigen verordneter Salbenbehandlung der Fuß nur noch mehr anschwoll, schleppte mich Soraya am Montagabend zum Arzt. Ich wollte eigentlich nicht wirklich, da ich nach nur einem guten Monat noch nicht krank sein wollte ;) Es führte aber kein Weg vorbei, gegen halb elf schräg gegenüber die Klinik zu besuchen. Dort wurde ich prompt in den Raum namens Emergencía (Notfall) gesteckt. Ein sympathischer, kompetenter Arzt sah sich meinen Fuß nach kaum vorhandener Wartezeit an - da ist Ecuador Deutschland voraus - und stellte die Sichtdiagnose Erysipel. Das ist eine bakterielle Hautinfektion durch Streptokokken, in meinem Fall wahrscheinlich durch den Reisestress von Quito ausgelöst. Naja...alles halb so wild! Ich bekam für die nächsten drei Tage jeweils eine Antibiotikaspritze und Tabletten verordnet. Mit der Spritze ging es gleich nach einem negativ ausgefallenen Penizillin-Allergietest los...und die wird hier in den Po gegeben :D Ist ja kein Problem für mich, sodass ich am Ende meiner Behandlung zur fröhlichsten Patientin gekürt wurde :D Die darauffolgenden Tage musste ich dann leider daheim bleiben...drei Tage Pflichtchillen ist nicht so mein Ding :D Das tägliche Highlight war dann die Antibiotika-Spritze ;) Am darauffolgenden Tag schaffte ich es wieder nicht, die Klinik unauffällig zu verlassen: Als ich die Spritze gerade im Po stecken hatte, wies Soraya mich zum Lächeln an, was dann bei mir ein Lachen wurde, sodass die Spritze anscheinend - ich konnte es ja leider nicht sehen -  nur so gewackelt hat ;D Nur die letzte Spritze ließ ich wie normale Menschen ohne Paparazzi oder Lachanfall über mich ergehen und konnte dann auch endlich wieder arbeiten! Endlich haben wir einen Plan und ich mach allen in der ersten Woche einen Strich durch die Rechnung :P
Die letzte Begegnung fand dann letzte Woche statt. Bedingt durch meinen Krankheitsausfall lernte ich erst letzte Woche den Zahnarzt der Fundación kennen. Und nicht nur das! Ich wurde dazu "auserwählt" ihm als Zahnarzthelferin während der Behandlung der Fundaciónskinder zu assistieren :D! Ich wurde in die Instrumente eingewiesen und sollte mir alle Vorgehensweisen bis zum darauffolgenden Donnerstag einprägen, um gleich semiprofessionell mit Mundschutz zur Tat zu schreiten. Drei Kinder und ich machten uns also mit Bus auf zum Zahnarztbesuch und die Bilanz am Ende des Tages waren mehrere gestopfte Löcher und ein gezogener Zahn...vielleicht wechsle ich ja nochmal von Humanmedizin zur Zahnmedizin :P

Das war's erstmal von mir, alles Liebe an alle Daheimgebliebenen oder Weltenbummler und bis bald :)!
Besitos!!


 

Sonntag, 28. September 2014

Quito calling!

Letztes Wochenende ging es für Kathrin und mich dann nach Quito :D!
Es war ein echt geniales Wochenende, vielleicht auch weil es so verrückt war!
Wir sind am Freitag um 22 Uhr in Cuenca mit dem Panamericana-Bus aufgebrochen. Haben also schon vor der Arbeit am Freitag unsere Taschen gepackt, damit wir am Abend keinen Stress mehr haben. Unsere Fahrt von eigentlich "nur" 442 km sollte 8 Stunden dauern. Hier in Ecuador ist Distanz etwas anderes! Wir chillten uns also in den Bus, um ausgeschlafen in Quito anzukommen. Das klappte auch ganz gut, nur dass es uns die ganze Nacht über an den Füßen zog...
Dafür waren wir dann um viertel vor 7 Uhr in Quito im Terminal und wurden von den Eltern der Familie Arregui abgeholt! Die haben uns dann durch die Berge Quitos zu ihnen nach Hause gefahren, wo die drei Mädels der Familie warteten. Die ganze Familie ist super nett und die Mädels haben Kathrin und mir gleich jeweils ein Zimmer zur Verfügung gestellt :)!! Mit Ausruhen war aber nicht viel, da wir zum Frühstücken bei einer weiteren Familie eingeladen waren. Also ging es wieder mit dem Auto von Cumbaya in ein anderes Tal Quitos, wo von zwei Angestellten auf einer langen Tafel das Frühstück gereicht wurde. Es war köstlich und vielfältig: Cangil (salziges Popcorn), Ceviche (kalte Suppe mit Meeresfrüchten), Müsli, Obst von ecuadorianischer Auswahl, Säfte und vieles mehr verführte unseren Gaumen *-*
Nach diesem opulenten Frühstück mussten wir uns natürlich bewegen! Also ging es rauf zum Templo de la Patria. Quito hat viele Berge, die auch wesentlich höher als die um Cuenca sind. Dort oben wurde in leuchtenden Bildern von der letzten Schlacht der Befreiungskriege bei Quito erzählt und der angelegte Garten bot einen wunderschönen Blick auf das Riesending mit Namen Stadt Quito! Das Wahrzeichen Quitos ist die Virgen de Quito, die auf einem Berg mitten in der Stadt thront. Also nix wie hin ;D!
Nachdem wir also nochmals auf die Stadt herab geblickt hatten, wollten wir uns das Treiben dort nun von Nahem ansehen. Wir begaben uns also wieder in den Stadtverkehr, der auf mehr oder weniger breiten Straßen durch die Stadt geleitet wird. Auf diesem Weg sahen wir auch die  Feria von Quito. Feria auf deutsch übersetzt bedeutet eigentlich nur Warenmesse, ist aber für die Verhältnisse hier wesentlich zu schlicht ausgedrückt. Vielmehr ist es eine Verrücktheit, die an ein oder zwei Tagen der Woche auf einem Marktgelände in verschiedenen Städten ausbricht. Alles, aber wirklich alles steht zum Verkauf: die exotischten Früchte, bunte Möbel, diverse Kleidungsstücke von traditionell bis modern...ALLES!!!
Und das haben wir nur aus dem Autofenster zu sehen bekommen, wartet ab, bis Kathrin und ich die Feria in Cuenca besuchen werden :D!
In der Innenstadt sind wir dann die Straße der sieben Kreuze entlang gelaufen, welche uns zum Plaza Grande führte, welcher vom Präsidentenpalast, der Kathedrale, dem Bischhofssitz sowie der Stadtverwaltung umstellt wird. Wenn man der Straße weiter folgt wie wir, kommt man zur Kirche La Compañía de Jesús (Gesellchaft Jesu). Diese Kirche muss man einfach gesehen haben!! Alles, aber wirklich alles ist mit Gold überzogen und die Außenfassade wurde von einem Bamberger gestaltet, das ist echt der Wahnsinn :D
Auf diesen Anblick gab es erstmal etwas für den Magen ;) Fritadas wurden uns als typisches Essen empfohlen und so stand auch prompt ein Teller dieser Art vor uns. Man kann sagen, dieses Essen war in der Tat würdig unser Hammerfrühstück zu deckeln!
Zum Einhalten der Mittagsruhe ging es jetzt aber erstmal wieder nach Hause. Die älteste Tochter Danni, Kathrins ehemalige Austauschpartnerin und mittlerweile Studentin in Berlin, machte sich für eine Hochzeitsparty fertig und auch wir verbrachten den Abend nicht ruhig auf der Couch. Uns zog es in die Calle Ronda, die erste Straße Quitos, die heute viele Restaurants, Bars und Kunsthandwerksläden beherbergt. Da man ja heute noch nicht genug gegessen hatte - das Abendessen fehlt ja noch ;D - ging es in eines der besagten Restaurants, wo wir eine heiße Schokolade mit Queso (ja, auf deutsch Käse) und dazu Empanadas de Viento verspeisten. Die Empanadas sind eigentlich auch mit Queso hergestellt, dieser ist aber ähnlich wie Mozarella, sodass man ihn ruhigen Gewissens mit Schokolade trinken und auf die Empanadas Zucker streuen kann...das schmeckt sogar ziemlich geil :D
Für den Samstag haben wir also den Saft aus dem Tag herausgholt, wie man hier sagt :D!! Der Sonntag wurde nicht weniger turbulent: Es gab ein gemeinsames Familienfrühstück und wir überreichten die mitgebrachten Gastgeschenke, die natürlich auch aus Haribo bestanden ;D Danach sind Danni und ihre Mutter mit uns zum Park El Ejido gefahren, wo jeden Sonntag ein Kunstmarkt stattfindet. Und diese Kunstwerke konnten sich echt sehen lassen! Zu gerne hätte ich mir eins mitgenommen, aber genau dies wäre auch zum großen Problem geworden :D Also schnell Ortswechsel zum Kunsthandwerksmarkt "El Mariscal", wo wir unsere Shoppingbedürfnisse frei ausleben konnten :) In meinen Einkaufstüten fanden sich nachher eine chillige Otavalo-Hose, eine kleine Lederhandtasche, eine Hirtentasche mit Ecuador-Aufdruck (ist hier kein Touristenteil!), ein Alpaka-Pulli, ein Tischläufer, den ich als Schal verwenden werde und ein Schachspiel Conquistadores gegen Indígenas anstatt Schwarz gegen Weiß :D! Außerdem hab ich auch das erste Mitbringsel für Freunde eingekauft, was und für wen bleibt eine Überraschung ;D Am Ende kann man sagen: Zum Glück haben wir unsere Rückfahrkarten schon im Voraus gekauft, ansonsten hätten wir auch noch das Geld dafür auf den Kopf gehauen, auch wenn uns die Einkäufe nicht teuer gekommen sind :)
Am Nachmittag, natürlich gab es wieder ein gutes Mittagessen zu Hause, haben wir uns dann noch ein Einkaufszentrum angeschaut und dort unser Verlangen nach Schokolade gestillt. Dann ging es aber auch wieder nach Hause, wo wir einen Film anguckten, damit Kathrin und ich schon mal entspannen konnten. Nach dem Abendessen - essen, essen, essen :D - ging es dann schon wieder ans Abschiednehmen! An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass wir unendlich dankbar für die Gastfreundschaft der Arreguis sind und mit ihnen ein wunderschönes Wochenende in Quito verbringen konnten :)!!
Wieder um 22 Uhr ging unser Bus im Terminal zurück nach Cuenca und wir konnten auf ein Wochenende in der Hauptstadt Quito zurückblicken, was kaum voller an Erlebnissen sein konnte, und eine Stadt, die sich mit den vielen westlichen Einflüssen so stark von Cuenca unterscheidet. Aber keine Busfahrt ohne Abenteuer :D! Wir froren diesmal zwar nicht mehr - lag vielleicht an unseren vielen Einkäufen - aber gegen Morgen wurden wir beim Blick auf die Uhr immer nervöser. Betty hatte uns für 8 Uhr in die Fundación zu einem Treffen bestellt. Wann kamen wir in Cuenca an?? Um halb 8 Uhr :D!! Also nur schnell Gepäck daheim abstellen, frisch machen und gleich ab an die Arbeit für 10 Stunden Treffen und Übersetzung. Danach brauchten wir nichts mehr...okai, vielleicht nen Kaffee :D
VLG aus Cuenca

Eure Laura



Freitag, 19. September 2014

Chefin versetzt uns an den Schreibtisch, dafür geht's übers Wochenende nach Quito!

Nachdem Kathrin und ich heute den ganzen Tag bis auf die Mitarbeit im Comedor am Schreibtisch mit Übersetzung verbracht haben, freu ich mich jetzt umso mehr, dass in gut einer Stunde unser Bus nach Quit0 geht!!
Wir werden in Quito Kathrins ehemalige Gastfamilie besuchen. Deren Tochter Danni studiert mittlerweile in Berlin und da das Semester ja bald wieder losgeht, hat es etwas gedrängt, dass wir uns auf nach Quito machen. Da haben Kathrin und sie einfach mal für ein Jahr Länder getauscht :D! Man kann es sich ja auch schwer machen mit dem Besuchen ;)
Hier nun ein kleiner Rückblick auf meine Woche: Am Montag stand auf einmal eine Frau im Comedor und wir dachten schon, dass es sich um eine Mutter der Familien im Projekt handelt, bis sich die Frau als Betty vorstellte. Endlich konnten wir unsere Chefin kennenlernen! Kathrin und ich dachten schon, dass wir ab jetzt klare Aufgaben und Arbeitszeiten haben, aber Pustekuchen :D Betty fehlt noch der Vertrag aus Deutschland, der unsere Arbeitszeiten regelt und solange der nicht da ist, gibt es auch noch keine Arbeitspläne :D Hach...so eine Situation erlebt man in Deutschland wohl eher weniger :D
Daraufhin waren wir uns etwas unsicher, wie es weiter geht, da wir ja eigentlich zuerst nur zur Mithilfe im Comedor bestellt waren und meistens freiwillig noch weiter mitgearbeitet haben, was aber nicht mit der Chefin abgeklärt war. So gab es am Montag nur eine Einführungsbesprechung mit Betty, wo wir uns nochmal Warnungen zur Sicherheit, auch gegenüber den ecuadorianischen Jungs und Co. anhören durften...die haben's anscheinend echt faustdick hinter den Ohren. Überall wird man vor ihnen gewarnt :D!
Dann hatten wir eine Stunde Zeit, genug um mal wieder eine Bäckerei zu überfallen!! Es gibt hier alle möglichen Arten von Brot, viel süßes, aber kaum Vollkorn bzw. das was sich integral nennt, kann es keinesfalls mit deutschem Brot aufnehmen :D Danach gab es ein Einführungstreffen für die ganze Familie der Fundación, was aus einer Begrüßung von Betty und ortstypischem Essen bestand. Wir hätten uns also den Gang zur Panadería sparen können :D!
Am Dienstag war Betty dann wieder nicht da, da sich ihr Sohn irgendwie an der Nase verletzt hatte. Also warten auf Mittwoch. Da gab's dann eine Teambesprechung der Erzieher, hier Educadoren genannt. Am vergangenen Freitag hatte Betty Soraya noch mitgegeben, dass wir unbedingt Spanischunterricht nehmen sollen, damit wir auch alle hier verstehen...da kannte sie uns und unsere Spanischkenntnisse noch gar nicht und da redete sie mit einer Geschwindigkeit auf uns ein, dass mir der Kopf qualmte :D
Gestern war sie dann wieder nicht da, also haben wir wieder mit den Kindern gearbeitet und an der Asamblea teilgenommen. Dort wurden die neuen Familien für das Jahr eingeteilt, welche dann unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

Heute saßen wir dann am Schreibtisch und so wird es am Montag dann wieder weitergehen :D
Mal gucken, wann wir dann endlich unseren Arbeitsplan haben. Die Educadoren haben uns auf jeden Fall schon öfter um Unterstützung gebeten :)!
Jetzt geht's aber erstmal los nach Quito!!
Bis bald und besitos!

Donnerstag, 11. September 2014

Überlebensstrategien...

Nun komme ich mal zu dem Punkt, den die meisten von euch interessieren könnte...Wie lebt es sich hier so :)? Ich denke nach 20 Tagen kann ich euch darüber schon einige Sachen erzählen...
Ich steh meistens so um 8 Uhr auf bzw. da klingelt der Wecker und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich dann nochmal ne Viertelstunde liegen bleib :D Dann gibt's Frühstück, mal mit mal ohne Soraya. Die jangelt grad zwischen Juan zur Schule bringen, Citas médicas (Arztbesuche) mit Mami, der Großmutter, oder sie kocht für Mami und dessen Bruder Jorge Mittagessen. Ich bin immer noch bei meiner heiß geliebten Marmelade geblieben, ich muss euch nur leider enttäuschen, es ist doch keine Tomaten-Marmelade von der Tomate de Árbol, sondern eine Guayaba-Marmelade... Das ist aber auch schwierig mit den Massen an Früchten hier, vor allem gibt es dann noch so ähnliche Namen wie Guanabana...
Dann hab ich bis um halb 11 Uhr Zeit, alles mögliche zu erledigen. Das sind dann so Sachen wie Bad putzen, Wäsche waschen, im Supermaxi einkaufen, mich mit Kathrin in der Stadt treffen, mit Freunden oder Familie skypen oder unzählige Whatsappnachrichten beantworten - mach ich natürlich gern ;)!
Um halb 11 Uhr nehm ich dann den roten Bus 100 zur Fundación. Die roten Busse sind mir sympathischer als die blauen, da von denen nämlich ein Liniennetz an der Bushaltestelle aushängt. Den Fahrplan der blauen Busse erfährt man entweder durch Mundpropaganda oder man sieht sich die Schilder in der Windschutzscheibe genauer an, auf denen die wichtigsten Haltestellen zur Orientierung stehen.
In der Fundación arbeite ich seit Dienstag und helfe von halb 12 bis 14 Uhr bei der Essensausgabe und danach bin ich zur Zeit bei den Chiquitos, den Kleinsten im Grundschulalter. Diese Woche haben wir ein Taller (Werkstatt) zur persönlichen Entwicklung gemacht, da ging's dann um gesundes Essen und dass man selbst die wichtigste Person im Leben ist :)! Es gibt einen Snack am Nachmittag und am Ende die Hora de dormir. Die "Schlafstunde" ist aber keine ganze Stunde und es schlafen auch nicht alle bzw. nur wenige :)
Donnerstags gibt's normalerweise die Asamblea, die mit einem gemeinsamen Lied begonnen wird. Diese Woche wurde sie auf Mittwoch vorverschoben, da die Großen heute nen Ausflug gemacht haben. Die neuen Regeln für dieses Jahr wurden vorgelesen und, wenn ich das richtig verstanden habe, haben meine Haare besonderen Schutz vor Kinderhänden durch eine Sonderklausel :D Außerdem wurde über den nächsten Ausflug und den Freitagsfilm abgestimmt.
Morgen geht's mit den Chicitos bzw. mit denen, die sich die Woche gut benommen haben, wie jede Woche nach Baños, dem Thermalschwimmbad in der Nähe von Cuenca. Mal gucken wie das wird :D
Abends komm ich dann so zwischen 17 und 18 Uhr von der Fundación nach Hause und kann mich dann schon fast wieder fertig machen für die Bailo Terapia, die um 19 Uhr im Park in der Nähe von Kathrins Haus stattfindet. Nach dem Tanzen und anschließendem gemeinsamen Stretching und Ratschen mit Kathrin wird geduscht und gegessen, was demnach dann erst so um 21 Uhr stattfindet. Wenn ich vor der Bailo Terapia essen würde, würde mir sonst mein leckeres Abendessen im Bauch herumtanzen ;) Meistens bleiben Soraya und ich dann noch länger am Tisch sitzen und unterhalten uns, sodass ich meist erst so um 24 Uhr ins Bett komme.

So sieht mein Tagesablauf zur Zeit aus. Das kann sich aber bald ändern, da Kathrin und ich zwar grad schon in der Fundación arbeiten, aber unsere Direktorin immer noch an der Küste ist aufgrund von Familienproblemen. Wenn Betty dann wahrscheinlich nächste Woche wieder da ist, bekommen wir unsere endgültigen Arbeitszeiten, was für einen bedeutet, dass er morgens und samstags mit den Jugendlichen arbeiten wird. Sehen wir mal, wie sich das noch ändert :)
Übrigens für die Klointeressierten: Die Klos sehen hier genauso aus, wie in Deutschland. Es kommt nur hin und wieder vor, dass daneben ein Mülleimer mit Deckel steht, in den man das Klopapier entsorgen soll, da der Wasserdruck nicht überall ausreichend ist. Bei mir daheim ist aber alles "stink" normal...obs stinkt, kommt ja auf meine Putzkünste drauf an :D

Montag, 8. September 2014

Sand zwischen den Zehen...

Holaaa amigos!!
Kathrin und ich sind wieder wohlauf nach Cuenca zurückgekehrt! Wir haben wunderschöne vier Tage an der Costa verbracht, natürlich nicht ohne Abenteuer ;) Wir sind am Donnerstag um 5 Uhr morgens mit dem Bus über Guayaquil nach Portoviejo gefahren. Hier gibt es nämlich ein äußerst gut ausgebautes Fernbus-System, dafür aber kein Eisenbahnnetz wie wir es in Deutschland kennen. Die Fahrt war sehr angenehm, da die Sitzreihen genug Abstand voneinander haben, dass man bei ganz zurückgestellter Rückenlehne seinen Hintermann immer noch nicht belästigen kann und auch für die Füße eine Vorrichtung vorhanden ist. So konnten wir in Ruhe weiterschlafen oder
die Anden im Morgengrauen bewundern, während wir in knappen vier Stunden von 2500 Höhenmeter auf Null kamen. In Portoviejo sind wir dann in einen anderen Bus nach Crucita umgestiegen. Dieser war aber wirklich anders :D! Wir hatten es mit einem Gefährt zu tun, das keinen deutschen TÜV überstehen würde, daher aber mit allerlei christlichen Motiven zugeklebt war nach dem Motto: Auch wenn der Wagen halb auseinander fällt, dann halte wenigstens Gott seine Hand drüber, dass alle gut ankommen.
Etwa um 14 Uhr in Crucita angekommen liefen wir erstmal den Malecón (Strandpromenade) ab und bestellten ein Almuerzo (Mittagessen) in einem Comedor (etwas einfacher als ein Restaurant). So etwas ist erschwinglich und sehr lecker, da man für etwa 3 $ eine Suppe mit ortstypischem Hauptgang bestehend aus Reis, Salat, angebratenen Bananen und Fisch und Saft bekommt. Wir bestellten Cola, bekamen dann aber eine pappsüße Inka Cola...tja :)
Kathrins und mein weiterer Plan bestand aus einem zusammengekritzelten Zettel, auf dem die schönsten Strände der Region Manabí und ein Hotelvorschlag vermerkt war. Den Hotelvorschlag konnten wir leider nicht wahrnehmen, da es hier tausend Pingüino-Stände (Langnese-Äquivalent) gibt und wir dann einfach im nächst größten die Eisfrau fragten, anstatt nach einem großem, weiß-haarigen Herren mit Glasauge zu suchen. Die Eisfrau empfahl uns dann das Hotel Huellas en la Arena und das war unser Glücksgriff!
Wir hatten eine familiäre Unterkunft, wo wir jeden Morgen das Frühstück aus Omlett, Obstsalat, Kaffee und Brot selbst zubereiteten und der einzige weitere Gast war ein Osteopath aus Cuenca, der uns in seinem Auto herumchauffierte :D So kamen wir am nächsten Tag in die Thunfisch-Metropole Manta, dessen wunderschönen Strand Playa de Murciélago (Fledermausstrand) und an den Playa Boca (Mündungsstrand), der die Mündung des Rio Portoviejo enthält und wo wir wieder ein äußerst leckeres Mittagessen unter Palmendach und Meerblick hatten. Tags drauf ging es nach San Jacinto und San Clemente, dann wurden wir "ausgesetzt" und schlugen uns mit den Kitsch-Bussen nach Canoa durch. Dort trafen wir das ecuadorianische Hippie-Dorf schlechthin an :) Alles, was man beispielsweise auf dem Tollwood erstehen kann, gab es dort in der chilligen Atmosphäre eines Surferdorfs. Der Strand war wie alle anderen zuvor gesehenen traumhaft schön, nur leider hatten wir an dem Tag kein Glück mit dem Wetter. So war es uns zum Baden zu windig, dafür wurde dann aber ausgiebig gebummelt ;)
Abends kamen wir wieder in Crucita an und gingen auf den gelungenen Strand-Kurztrip noch einen trinken. Am ersten Abend hatten wir uns schon an einem ortstypischen Mischgetränk aus Corona-Bier, Limon und Salz versucht, was aber gründlich fehlgeschlagen ist und in der Challenge "Trink das Glas aus!" endete, beide bestanden :D Dafür sollte es diesmal ein Cocktail zum Dank bei der Eisfrau sein!
Am nächsten Tag sollte es dann zurück Richtung Heimat gehen, was sich als echter Spießrutenlauf entpuppte. Unsere anvisierte Ankunftszeit war 19 Uhr in Cuenca, so dass wir um 11 Uhr Crucita verließen, nachdem wir uns vom Hotelbesitzer Julio und "Chauffeur" Fernando samt hoteleigenem Kleintierzoo bestehend aus drei Hunden, Hühnern und einem pflegebedürftigen Küken verabschiedet hatten. Um 12 Uhr kamen wir dann sogar früher als geplant in Portoviejo an. Dort nahm das Übel seinen Lauf: Da es Sonntag war hatte unser eigentliches Busunternehmen Reina del Camino erst bei der Fahrt um 16:15 Uhr wieder Plätze frei für uns zwei. So lange wollten wir aber nicht warten und machten uns auf die Suche nach Alternativen nach Guayaquil. Ein junger Mann wollte uns zu diesen Buslinien führen und empfahl uns einen Bus nach Santo Domingo. Wir wurden in den Bus verfrachtet und guckten dann auf die Karte, wo die Reise überhaupt hingeht...OMG, das war ja voll die falsche Richtung!! Santo Domingo liegt vielleicht zwei Stunden von Quito, aber zehn Stunden von Cuenca mit dem Bus entfernt...Als uns das auffiel, war es aber schon zu spät und wir im Bus unterwegs in die falsche Richtung! Die fünfstündige Fahrt war landschaftlich schon ansprechend aber wesentlich weniger bequem, als die eigentliche Fahrt nach Guayaquil. In Santo Domingo endlich angekommen suchten wir dann Verbindungen nach Cuenca...da hatte uns dieser junge Mann aber gewaltig übers Ohr gehauen...nach langem Suchen gab es gerade eine Firma, die Fahrten nach Cuenca anbot! Wir wollten den nächsten Bus um 19:30 Uhr nach Cuenca nehmen (immernoch drei Stunden Wartezeit!!), aber ratet mal...der war schon voll :D!
Also mussten wir den Bus um 21 Uhr nehmen, der zehn Stunden bis Cuenca brauchen würde und machten uns auf 4 1/2 Stunden Warten gefasst. Laut Reiseführer bot Santo Domingo auch nicht viel, was wir nach einem kleinen Rundgang auch so sahen. Außerdem fing es langsam das Dämmern an und nachts sollte man sich eigentlich nirgendwo in Lateinamerika außerhalb des Terminals bewegen. Also warteten wir im Büro des Busunternehmens auf die Abfahrt, während spanische Simpsons liefen und unsere Handys am Strom hingen.

Als es endlich so weit war, wurden wir kurzfristig noch in einen anderen Bus des Unternehmens umverfrachtet, da dieser direkt nach Cuenca fahren würde...erspart uns vielleicht etwas Zeit :)!
Dann ging die Fahrt durch die Anden los. Leider sah man nicht viel von der Landschaft, dafür aber viel vom ecuadorianischen Innensicherheitssystems: Wir wurden dreimal von der Polizei angehalten! Zweimal gingen sie mit einer Kamera durch den Bus und hielten sie jedem ins Gesicht und einmal mussten alle mitsamt Gepäck den Bus räumen. Kathrin witzelte nach dem ersten Mal noch, dass ich sie bei der nächsten Razzia wecken soll...danach war uns aber nicht mehr viel nach Lachen zumute.

Um 4 Uhr morgens kamen wir dann doch wesentlich früher als erwartet in Cuenca an und vielen erschöpft in unsere eigenen Betten. Kathrin hat Recht: Nach so einer Reise fühlt man sich noch mehr heimisch in Cuenca!

Donnerstag, 4. September 2014

Statt Arbeiten wird mal eben an den Strand gereist :) !

Leider hat das mit dem Arbeitsbeginn diese Woche noch nicht geklappt, da die Kinder erst seit heute in die Fundación kommen - wir also am Montag noch gar nichts zu tun gehabt hätten -  und die Direktorin Betty nicht vor Ort ist, um uns einzuweisen. Wenn sie nächste Woche hier ist, wird das Ganze konkreter ;)
Nun haben Kathrin und ich quasi eine Woche geschenkt bekommen und auf Sorayas Rat hin, haben wir spontan beschlossen zu verreisen. Wann anders werden wir wohl kaum so viel Zeit haben, eher nur ein Wochenende oder so, also lieber jetzt die Zeit nutzen und entlegenere Orte erkunden :)! Wir haben uns für die Costa entschieden und morgen bzw schon heute um 5 Uhr wollen wir mit dem Bus Cuenca Richtung Portoviejo verlassen und eine Strandrundreise machen! Ich bin mal sehr gespannt, wie wir das hinbekommen, da wir ja noch nicht mal eine Woche hier sind :D
Eins hab ich bei der Sache schon gelernt: Nachdem mir Kathrin und Soraya ausgeredet haben, mit meinem Tramper-Rucksack zu verreisen (es ist ja nur Strand nach dem Motto: Bikini und Handtuch langen für 4 Tage), hab ich mich so reduziert, dass mein ganzer Kram in meinen Burton-Rucksack passt...und das will was heißen für mich :D
Ich wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende! Macht euch keine Sorgen, wir werden jetzt erstmal kein Internet haben und bis dann :)

Eure Laura :)
PS: Ich wünsche den JBKlern einen guten Probenbeginn für das baldige Wertungsspiel und Konzert ;)!

Freitag, 29. August 2014

Fortsetzung folgt...

Wer kennt alles noch diese wunderbare Fernsehsendung von KiKa mit demselben Titel? Ich hoffe einige und die, die sie nicht kennen: In diesem Format wurden Reportagen immer in zwei Teilen präsentiert. Betonung auf ZWEI...denn in zwei Teilen ist eine Geschichte vielleicht auch schön, aber Kathrin und ich sind heute in die 3. Runde Visumsgeschichten eingetaucht...
Nachdem gestern das Ministerio um 16 Uhr die Türen schließen wollte, hat man uns für heute gleich um acht Uhr morgens wieder herbestellt...also quälten Kathrin und ich uns in der Früh aus dem Bett (echt krass, wie schnell man das frühe Aufstehen verlernt :D!). Als Belohnung für unsere morgendliche Aktion sollte es anschließend Frühstück im Café Austria geben. Da hatten wir aber unsere Pläne ohne das Ministerio gemacht! Die hatten nämlich ein Computer-Problem - schön, dass es nicht nur mir so geht, sondern auch auf höheren Instanzen - sodass man uns erst warten ließ und uns dann fortschickte, wir könnten es ja später oder an einem anderen Tag nochmal probieren. Den "anderen Tag" sahen Kathrin und ich aber nicht ein, vor allem wäre das äußerst diffizil, wenn wir bald zu arbeiten beginnen würden - also eigentlich am kommenden Montag! Also machten wir uns auf den Weg zum Café Austria, da unsere Mägen schon auf halb acht hingen...das kleine Semmelchen heute morgen mit Tomatenmarmelade langt ja nicht ewig. Und ja, ihr habt richtig gehört: Dadurch dass es hier süße Tomaten gibt, gibt es hier auch süßen Tomatensaft und -marmelade...am Anfang war der Geschmack etwas anders, aber mittlerweile hat die Tomatenmarmelade den Evergreen Erdbeermarmelade abgelöst...und das heißt was bei mir :D
Im Café Austria gab es dann ein leckeres mexikanisches Frühstück bestehend aus Tortillas mit obendrauf Ei und Bohnen, dazu Salsa, Jugo (= Saft, in meinem Fall von der Ananas) und Kaffee. Bevor wir uns aber diese Leckerei gönnten, verbrachten Kathrin und ich noch lange Zeit im Buchladen: Kathrin hat sich sehr motiviert Don Quijote gekauft...für mich sollte es etwas herkömmlichere Literatur, also ein stinknormaler Roman sein. Mal gucken, wie weit mein Spanisch reicht!
Um 12 Uhr trafen wir uns mit Patricia, die uns ein Treffen am Montag mit Fausto organisierte, ihr Bruder und Mitarbeiter in der Fundación. Ab 15 Uhr werden wir dann in die Arbeit eingeführt, damit wir bald mit Schuljahresbeginn anfangen können :)!
Anschließend ging es zurück zum Ministerio und - juhuuu! - es ging voran :)! nach etwas (obligatorischer) Wartezeit, durften wir dann im Empadronamiento (Einwohnermeldeamt) zum letzten Schritt unserer Visa-Registrierung voranschreiten. Das Ganze kostete nochmal 4 $ und 0,50$ für einen farbigen Abzug, dieser blieb dann im Amt und wir konnten endlich mit dem Originalpapier und dem kompletten Visastempel im Reisepass das Ministerio verlassen!! Da war die Freude groß :)
Von dem ganzen Ämterstress mussten wir uns daheim erstmal erholen und ich hab mein Zimmer mit Skifahrbildern aufgehübscht, bis es abends wieder zur Bailo Terapia ging. Zumba und Tanzen macht echt Spaß, vorallem kann man sich das ganze reichhaltige Essen hier kaum erlauben ;D!
Morgen feiert dann ein Cousin (Sohn von Maribel) seinen 21. oder 22. Geburtstag, wozu wir zum Mittag eingeladen sind!

Davor soll ich über die Kunst des Handwäschewaschens unterrichtet werden und - wenn sich dann noch Zeit findet - wollen Kathrin und ich am Abend auf eine erfolgreiche erste Woche anstoßen und uns bei selbiger Gelegenheit gleich einen Kübel Eiswasser drüberschütten :) Die ALS-Icebucket-Challenge macht auch vor Ecuador-Ausreisenden keinen Halt :D
Wünscht uns viel Spaß bei unserem feuchtfröhlichen Vergnügen, Video kommt natürlich auch hierher und gespendet wurde schon, auch das geht von Ecuador aus...wir sind nicht am Ende der Welt ;)!
Buenas noches!!



Donnerstag, 28. August 2014

Visumsgeschichten Part II

Über die Odyssee mit meinem Visum, habe ich euch ja schon mal berichtet...Aber was wäre denn eine gute Geschichte ohne Fortsetzung!? Diese mussten Kathrin und ich heute leider miterleben:
Nachdem unsere Sprachlehrerin Patricia sich erkundigt hatte, wo wir unser Visum bestätigen bzw. hier registrieren müssen, schickte sie uns zum Ministerio de Relaciones Exteriores, Comercio e Integración in der Nähe des Supermaxi im neuen Teil von Cuenca, also etwa eine halbe Stunde zu Fuß von mir entfernt. Als Tipp gab sie uns mit auf den Weg, möglichst früh dort zu erscheinen, da anscheinend viele einreisende Kolumbianer für lange Wartezeiten sorgen. Kathrin und ich verabredeten uns also für um acht Uhr, bei mir an der Ecke...also früüüüh aufstehen. Wir waren dann etwa um halb neun im Ministerio und sollten erstmal warten. Nach etwas Zeit, nicht lange, vielleicht eine Viertelstunde, gaben uns zwei Angestellte ein weiteres Formular zum Ausfüllen, welches z.B. unsere aktuelle Adresse, Telefonnummer und Passdaten abfragte. Außerdem würden wir Farbkopien von unserem Reisepass, dem Visastempel und dem Einreisestempel benötigen ebenso wie ein Formular der Policia de Migración. Ratet mal...die Polizeistation ist natürlich ein ganzes Stück entfernt! Zum Glück haben wir eine schweizer Austauschschülerin aufgegabelt, die von ihrer Gastmutter dahin gefahren wurde, sodass wir kurzer Hand mitfahren konnten :)!

Das Formular von dort wurde uns ziemlich schnell ausgehändigt, also brauchten wir nur noch die Kopien, denn der Fragebogen vom Ministerio ließ sich auf dem Weg ausfüllen. Mit einem kanadischen Austauschschüler sind wir dann wieder Richtung Ministerio gefahren und wurden dort vor einem Copyshop abgesetzt, der aber leider geschlossen war...also sind wir einfach in die Stadt gelaufen...wir hatten ja bis um 15:30 Uhr Zeit unsere Dokumente zusammenzusammeln...
Dort wurden wir dann fündig, aber da es erst etwa 10 Uhr war, beschlossen wir über Mittag zum Essen nach Hause zu gehen und uns dann nochmal zu treffen.
Mittags gab es bei mir dann reichlich zu essen und ich wurde wieder in die landestypische Küche eingeführt...Das macht richtig Spaß mit Soraya zu kochen und ist außerdem noch sehr lecker :)!
Als Kathrin und ich dann wieder beim Ministerio waren, mussten wir den Fragebogen nochmal ausfüllen, da wir manche Felder zuviel ausgefüllt hatten und Korrekturen nicht legitim waren. Außerdem sollten wir auf einmal noch eine Mappe für unsere Unterlagen kaufen...Hallooo!? Wenn die mich stalken wollen, sollen sie sich ihre Dokumentenmappe bitte selber besorgen ;D Okay, gesagt, getan. Das erklärt auch, warum im gleichen Gebäude ein Laden ist, der genau dies anbietet ;) Der macht da richtig Kohle. Denn die Mappe hat ja nicht gelangt...wir bekamen einen zusätzlichen Stempel in den Pass, dass das Visum nun gültig ist, welcher nochmal in Farbkopie abgezogen werden musste. Also wieder in besagten Laden :D!
Als letzter Schritt an diesem Tag wurde je ein Foto von uns beiden gemacht. Dann war aber auch Schluss, denn anscheinend schließt das Ministerio um vier Uhr nachmittags...was soll das :D!? Nun müssen wir morgen in der Früh um acht nochmal auf der Matte stehen, um das Ganze abzuschließen...hoffentlich ist dann alles erledigt!!
Zur Belohnung sind wir danach noch ins Café Austria auf nen leckeren Kaffee mit Kuchen gegangen und wollen morgen als Entschädigung für das frühe Aufstehen dort frühstücken...
Am Abend stand wieder Bailo Terapia an, aber die Linzer Torte in meinem Bauch hat sich leicht bemerkbar gemacht...ich sollte doch nicht ganz so viel von dem leckeren Essen hier zu mir nehmen :D

Buenas noches!!

Sonntag, 24. August 2014

Stadtbesichtigung und erste Begegnungen mit ecuadorianischem Essen und Nachtleben

Nachdem ich die erste Nacht gut verbracht hatte - der Reisebär war ja bei mir im Bett :D - ging es erstmal los, die Stadt zu erkunden. Davor aber musste natürlich gefrühstückt werden. Das Ganze läuft ähnlich ab wie in Deutschland, nur dass es hier Milch, Joghurt und Marmelade aus Tüten gibt!! Anschließend hab ich auch mein Gastgeschenk überreicht - ein deutsches Kochbuch auf spanisch, einen Schal und Flyer von Ingolstadt - worüber Soraya sich sehr gefreut hat! Soraya ist auch so echt nett und kümmert sich gut um mich. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen ;)!
Nun zur Stadtbesichtigung: Orientierungspunkt in Cuenca ist der Parque Calderón und die gegenübergelegene Kathedrale, die man auch von unserer Dachterrasse aus sieht :)! Von mir sind es bis dahin auch nur fünf Cuadros (Blocks) runter (Süden) und einen nach links (Osten). Die Kathedrale hat so eigentlich nicht viel zu bieten: schön ist sie zwar, aber mehr auch nicht. Nur die Kuppelbesteigung ist toll, da man von dort oben den historischen Stadtkern Cuencas gut überblicken kann. Nach den gut 150 Stufen rauf und wieder runter gab es dann für Soraya und mich einen Frozen Moccachino im nächsten Eiscafé.
Danach sind wir noch etwas durch die Straßen gezogen: Das Stadtbild ist typisch lateinamerikanisch: Der Stadtkern ist im Kolonialstil und sonst sind die Häuser von außen meist etwas heruntergekommen. Die Fassade spielt hier anscheinend keine große Rolle. Im Erdgeschoss der Häuser befinden sich meist Tiendas (Läden), die gerade mal die Größe einer Garage haben. Diese verkaufen entweder Brot, Obst & Gemüse oder entpuppen sich als Art Tante-Emma-Laden, der alles anbietet, was man so zum täglichen Leben braucht.
Eines meiner größten Anliegen war, eine ecuadorianische SIM zu kaufen, damit ich hier erreichbar bin und auch die Möglichkeit habe, andere anzurufen. Dazu sind wir in den Movistar gegangen, wo sie mir erstmal erklären wollten, dass mein Handy für teuer Geld entsperrt werden muss, obwohl es gar kein SIM-Lock hat. Das konnten wir aber schnell erklären, sodass ich nach kurzer Zeit für fünf Dollar eine Movistar-SIM bekam :)!
Danach stieß dann auch Kathrin zu uns und gemeinsam klapperten wir einige Märkte auf der Suche nach einem Wäschekorb für mich ab. Dieser war auch bald gefunden und wurde gleich als Transporttasche benutzt. Mit der Wäsche sieht es so aus, dass ich mein Zeug mit der Hand waschen werde. Falls das nicht funktioniert, muss ich wohl in einen Waschsalon ausweichen, denn eine Waschmaschine gibt's in unserem Haushalt nicht. Hoffen wir, dass Sorayas Waschanleitung bei mir Früchte trägt :D!

Da der Eiskaffee natürlich nicht ewig vorhält, gab es dann in einem Art Imbissladen einen "ecuadorianischen Döner" für uns alle: Schweinefleisch aus dem Sandwichmaker im Brot mit etwas Soße. War aber seeeehr lecker :)
Allgemein ist das Essen hier sehr lecker und es gibt soooo viel Obst! Da kenn ich mich aufm Markt gar nicht aus, vor lauter Farben und fremden Formen :D
Auf einem der Märkte gab es in der oberen Etage Hornados, das sind ganze Schweine, die ähnlich wie Spanferkel zubereitet werden, aber offen auf dem Markt herumliegen...aber egal, denn geschmacklich ist das echt der Hammer :)!
Abends gabs dann Pasta mit Art Carbonara-Soße, damit unser Magen nicht überstrapaziert wird.

Trotz des vollen Tages ging es gegen 22 Uhr nochmal in eine Bar an der Calle Larga, wo das Nachtleben Cuencas stattfindet. Dort wurde dann Canelazo probiert: ein warmes Mixgetränk aus Zuckerrohrschnaps, Orangensaft und Zimt. Dass das Ganze ziemlich süß ist, merkte man schnell, aber als wir nachher erfuhren, dass unser Getränk bis zu 70 Umdrehungen hat, wunderten wir uns schon, dass wir noch grade nach Hause laufen konnten. Um 24 Uhr nachts noch durch die Straßen zu laufen, bleibt wohl eher eine Ausnahme, da wir ohne heimische Begleitung immer ein Taxi nehmen sollen.

Freitag, 22. August 2014

Bienvenida a Ecuador!!

Eeeeeendlich angekommen :)! Nachdem wir fast 24 Stunden auf den Beinen waren - okay, von auf den Beinen kann man bei 14 1/4 Stunden nicht mehr sprechen, eher also unterwegs waren - sind wir endlich in Cuenca angekommen. Den längsten Flug von Amsterdam nach Quito versüßte uns aber das leckere KLM-Essen, da kann man sich dann über 12 Stunden auch nicht mehr beschweren ;) Wenn es mal nichts zu Essen gab - also eher selten :D - haben wir Filme geguckt (12 Years a Slave; Tribute von Panem 2 - beide sehr unterhaltsam), geratscht oder geschlafen. In Quito gabs dann unseren Einreisestempel - juhuuuu :D !
Natürlich ist aber nicht alles glatt gelaufen :) In Amsterdam wollten sie uns erst nicht losfliegen lassen - okay, ich übertreibe - wir mussten warten, bis wir ins Flugzeug durften, da sie eine MESSAGE für uns hatten. Das sah man daran, dass der Scanner beim Boarding rot aufleuchtete...da sahen Kathrin und ich erstmal rot! Das Ganze war aber dann gar nicht tragisch: Wir mussten nur unterschreiben, dass wir kein Hotel über KLM haben, da Flugpol uns anscheinend einen ungerechtfertigten Angebotspreis gemacht hat. Also Zettel unterschrieben und Abflug!
In Quito kamen dann die nächsten Probleme. Gleich nach dem Einreisestempel wurde ich für die Zollkontrolle ausgewählt: also alle Sachen durch den Scanner. Dabei fiel etwas komisches, metallenes in meinem Koffer auf - der Bär konnte es also nicht sein, welcher als blinder Passagier im Koffer mitreiste. Ich wurde gefragt, was das denn seien könnte, aber mir fiel beim besten Willen nicht ein was das sein sollte. Also musste ich mich in eine Schlange stellen, damit mein Koffer unter Aufsicht begutachtet wird. Ich überlegte hin und her, denn kurz war die Schlange nicht...irgendwann fiel mir ein, dass das wohl meine Querflöte sein muss :D Zum Glück konnte ich das der Zollbeamtin anscheinend auch plausibel erklären, sodass sie mich gehen ließ. Nun zu Problem No. 2: Während unsere Koffer trotz leichtem Übergewicht ohne Umstände eingecheckt wurden, hatten Kathrin und ich ganz andere Sorgen. Meine Gastmutter Soraya hatte in einer Mail erwähnt, dass wir ja am 23. August ankommen. Fakt war aber, dass wir schon am 22. August um 19:17 Uhr in Cuenca landen sollten...und wir wollten natürlich auch am selben Tag abgeholt werden ;D Also unser Internetcafé aufgebaut und versucht übers Flughafen-WLAN die Sache zu organisieren. Die Mail wurde abgeschickt, aber auf eine Rückmeldung ließ man uns warten. Also bangen bis Cuenca, ob uns jemand abholt :D
Zum Glück kam die Info rechtzeitig an, sodass Kathrin und ich am Flughafen CUE schon erwartet wurden! Für mich ging die Reise dann mit dem Taxi weiter nach Hause. Die Fahrt war garnicht mal so spektakulär, also keine Hupkonzerte oder ähnliches, nur der Stecker für den Sicherheitsgurt war unauffindbar. Dann also nicht :)!
Daheim unterhielt ich mich mit allen, denn Sorayas Schwester Tanja wohnt mit ihrem Sohn nebenan, und auch der Hund begrüßte mich auf der Dachterrasse äußerst herzlich :D

Das ganze Reisen macht aber auch extrem müde, also erstmal ab ins Bett!

Abflug

Jetzt geht's looos, jetzt geht's loooooos :)!
Es ist der 22.08.2014...ein wichtiges Datum :) Um 7:05 Uhr geht der Flieger nach Amsterdam, von dort geht's weiter nach Quito und der letzte Flug bringt uns dann an unser Endziel Cuenca!!
Typisch Laura, wurde der Koffer natürlich erst gestern fertig gepackt :D Ein Tag zuvor ist ja früh genug! Am Mittwoch Abend gab es dann noch ein kleines Abschiedstrinken mit Freunden, ansonsten würden ja meine neu erstandenen bunten Plastikstamperl ein Jahr herumgammeln - untragbar ;D! Außerdem hab ich mich in den letzten Wochen nochmal mit ziemlich vielen Freunden getroffen, damit ich möglichst alle nochmal gesehen hab. In "meinen Alpen" war ich sogar noch wandern und das Dirndl wurde dabei auch nochmal ausgeführt, auf dem Gäubodenfest in Straubing mit Maria!
Der Abschied von meiner Familie am Flughafen wird bestimmt nicht leicht, auch wenn ich mich beim Abschiednehmen von meinen Freunden immer gut zusammenreißen konnte, sodass noch keine Tränen außer beim Abschied von Oma & Opa geflossen sind.
Dort werde ich dann auch Kathrin treffen und mich auf die große Reise machen!
Drückt mir die Daumen :)!


Dienstag, 12. August 2014

Countdown läuft!!

OMG, geht das schnell!! Jetzt sind es nur noch 10 Tage, Wahnsinn wie die Zeit vergeht!
In den letzten 10 Tagen stehen aber noch einige Treffen mit Freunden an, wenn's Wetter passt, werde ich sogar noch mal meine bayerischen Alpen sehen und wenn nicht hab ich ja bald meinen Wohnsitz direkt in den Anden :)!
Zu packen hab ich natürlich noch nicht angefangen, es ist ja noch hin :D Aber ich hab schon dieses leichte mulmige Gefühl, etwas vergessen zu haben, was ich aber immer bei Reisen hab und nicht unbedingt berechtigt ist ;)
Genau heute hab ich mir mit meinen ganzen Buchgutscheinen einen Ecuador-Reiseführer bestellt passend aus der gleichen Reihe wie mein Kulturschock-Buch. Dann sollte ich ja top vorbereitet sein, oder :D? Außerdem hab ich den restlichen Gutschein-Betrag für eBooks ausgegeben, sodass auch mein tolino schon bereit für die große Reise sein sollte ;)
Vor ein paar Tagen hab ich in einer nächtlichen Aktion mit Kathrin die Sitzplätze im Flieger reserviert und langsam steigt die Aufregung immer mehr, während ich das Abschiednehmen weiterhin vehement verdränge :)
Trotzdem kann man dem ja nicht ausweichen und nachdem ich nochmal eine wunderschöne Woche bei Oma & Opa in Kassel verbracht hatte, hatte meine Oma und ich beim Abschied schon Tränen in den Augen, während Opa mir ganz cool etwas Startgeld für Ecuador überreichte...die Frauen wieder :D
Von Kassel bin ich auch extra so zurückgekehrt, dass ich bei meiner letzten Möglichkeit für einen Jugendblaskapellen-Auftritt vor meinem FSJ in Gaimersheim rechtzeitig wieder zugegen war und konnte so auch nochmal bei einem schönen Fest mitspielen und mich von allen verabschieden. Mein Platz wird mir ja zum Glück weiterhin warm gehalten :)
Meine Mama dagegen bekommt langsam die Krise mit mir, da ich sozusagen auf große Abschiedstour mit Freunden gehe, während sie mich lieber mit Reisevorbereitungen am Schreibtisch sieht. Das sind wir beide aber schon gewohnt, ähnlich sah es ja schon in der Seminararbeits- und Abivorbereitungszeit aus :D
Also ist vieles noch beim alten und ich behalte mir meinen optimistischen Blick, dass schon alles gut werden wird ;)
Bis dann & besitos!