Montag, 4. Mai 2015

Montañita - 365 Tage im Jahr Festivalfeeling

Nach unserer Cotopaxi-Tour ging es noch am gleichen Abend weiter an den Strand mit Ziel Montañita. Das ergab sich so, dass wir eigentlich geplant hatten, die ganze Woche am Strand zu verbringen, allerdings nicht zum Chillen, sondern um ein Lerncamp für unser bevorstehendes Spanisch-Examen am 23. Mai abzuhalten. Um auch möglichst wenig abgelenkt zu sein, zog es uns in die Region Esmeraldas nach Atacames. Nun kam es aber so, dass mich Soraya noch am Morgen, bevor wir zum Cotopaxi aufbrachen, auf dem Handy anrief und mir von einer Epidemie in Esmeraldas berichtete und uns dringend abriet, dorthin zu reisen. Wir wollten natürlich wissen, was es mit der Epidemie auf sich hat und trafen im Internet auf das Chikunguny-Fieber - eine Krankheit, die dem Dengue-Fieber ähnelt. Da wollten wir uns natürlich nicht unnötig in Gefahr bringen, also mussten wir unsere Pläne spontan umändern. Aber das ist ja in Ecuador kein Problem - Hotelreservierungen kennt man hier ja kaum ;)!
Da ich ebenfalls noch nicht in Montañita gewesen war, aber das Hippie-Dorf auf meiner (imaginären) Liste steht, war schnell eine Alternative gefunden. Also saßen Kathrin und ich am Dienstag Abend direkt nach der Cotopaxi-Besteigung schon wieder im Bus Richtung Guayaquil, wo wir umsteigen mussten. Am nächsten Morgen kamen wir dann schon um kurz vor 9 Uhr in Montañita an. Gleich am Eck, wo uns der Bus rausließ, gab es einen Bäcker und unser Frühstück war gesichert. Mit einem Schoko-Donut und Kaffee gestärkt, machten wir uns auf die Suche nach einem Hostal. Das Hostal kam aber viel mehr zu uns, als das wir es suchen mussten :D Wir wurden nämlich sofort von einem - wie sich später herrausstellte - Venezuelaner angesprochen, ob wir ein Hostal suchen würden. Der führte uns dann zu Ricky's Hostal, wo es neben einem Zimmer mit privatem Bad auch noch eine Gemeinschaftsküche gab. Trotzdem wollten wir erstmal nur unser Gepäck dort lassen und noch Preise vergleichen - wir waren nämlich auf Spartrip ;). Dann bot uns aber der Hostalverwalter gleich anstatt 10$ pro Nacht, das Zimmer für nur 7,50$ an. Bei dem Preis waren wir dabei :)
Wir erkundeten etwas das kleine Hippie-Dorf. Wirklich beeindruckend, was ein Surf-Hotspot alles für Leute anzieht! Überall sieht man Ausländer, wobei es neben ein paar Amerikanern eher andere Lateinamerikaner wie Venezuelaner oder Kolumbianer sind. Die nächsten Tage waren von einem täglichen Strandbesuch, Kochen in einer abenteuerlichen Küche und gaaaaaanz viel Lernen geprägt. Dafür dass Montañita auch der Ballermann Ecuadors genannt wird, hat sich das Dorf uns sehr ruhig und freundlich gezeigt. 
Das sollte sich aber bald ändern, denn mit dem 1. Mai-Feiertag kamen die Leute und auch die Hostal-Preise stiegen auf einmal von 7,50$ auf - durch unser Verhandlungsgeschick NUR - 12,50$ die Nacht. Letztendlich änderte das an unserer Routine aber auch nicht viel - die meiste Zeit des Tages saßen wir an unserem Tischen auf dem Terrassen-Flur vor dem Zimmer und paukten.
Am Freitag und Samstag Abend wollten wir dann das Nachtleben etwas kennenlernen und gingen dazu erst essen - am Freitag musste es Lasagne sein, denn Kathrin hatte nach einem Film so einen Heißhunger, der sie nicht mehr losließ :D Genießen konnte ich dieses kleine Stück heimatliches italienische Essen natürlich trotzdem, vor allem war das echt ein süßes italienisches Restaurant - man durfte sogar mit Kreide auf den Tischen zeichnen ;) So etwas gibt es auch nur in Montañita! Zum Nachtisch gönnten wir uns einen Nutella-Crêpe - nach 8 Monaten endlich mal wieder NUTELLA *-*!! Welch ein Genuss!
Das Nachtleben in Montañita war allerdings nicht so besonders überragend. Das Festivalfeeling in den Straßen war wesentlich schöner als jede Disco. So genossen wir am zweiten Ausgeh-Abend einen Cocktail auf der Straße und wurden eher von der Lust auf weiter Nutella-Crêpes aus dem Hostal getrieben als aufgrund des Fuatgehens.
Insgesamt verbrachten wir superschöne und trotz des Lernens entspannte 5 Tage in Montañita. Und falls jetzt noch jemand meint, das mit dem Lernen wäre nur vorgeschoben: ich hab in der Zeit ein ganzes Spanisch-Lehrbuch durchgearbeitet. In den ganzen 8 Monaten zuvor sind wir nur bis Kapitel 3 gekommen und ich hab dann die 10 voll gemacht ;) Und falls das Examen nichts wird, hatten wir immer noch eine schöne Zeit in Montañita :)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen